MARTECH

Schweizer Martech punktet bei deutschen Verlagen

1. August 2024 (jh)

Das Verlagsgeschäft war einst rein auf die klassischen Mediengattungen beschränkt, doch heute werden oft mehrere, meist digitale Produkte mit vermarktet, die es zu einer zunehmend komplexen Angelegenheit werden lassen. Die Verlage greifen deshalb häufig auf Marketing-Technologie für ihre Vermarktungsprozesse zurück, um der Komplexität Herr zu werden. Eine Möglichkeit, die insbesondere für größere Vermarkter infrage kommt, sind spezialisierte Order-Management-Systeme (OMS) als Ergänzung zur CRM-Software. Hier macht sich das Schweizer Gotom derzeit einen Namen in der deutschen Verlagswelt.

Das in 2015 gegründete Zürcher Unternehmen Gotom bietet eine Order-Management-Plattform für Vermarkter und Publisher, die bei der Administration von digitalen Werbeaufträgen und der Simplifizierung dabei auftretender manueller Prozesse unterstützen soll. Die Cloud-Plattform nutzt dazu einen integrativen Ansatz, der den gesamten Workflow auf der Vermarkter- und Publisher-Seite abbildet und verfügt über alle erforderlichen Schnittstellen.

Neuerdings setzt der Wort & Bild Verlag, der unter anderem für die Apotheken Umschau bekannt ist, auf diese Software, um seine digitalen Vermarktungsprozesse zu optimieren. Die Implementierung der Martech-Lösung soll die Verwaltung und Vermarktung seiner Produkte verbessern. Neben der Apotheken Umschau führt Wort & Bild auch Publikationen wie Eltern oder den Senioren Ratgeber in seinem Portfolio. “Durch die Integration in die bestehende Systemwelt profitiert die crossmediale Vermarktungsorganisation von automatisierten Prozessen”, erklärt Donjeta Maloki, Teamlead Account Management bei Gotom. Vor Beginn der neuen Zusammenarbeit führten der Verlag und Gotom ein umfangreiches Proof-of-Concept-Projekt durch, um die Software detailliert zu testen und die Anforderungen des Verlags zu prüfen.

RND beschleunigt manuelle Prozesse mit OMS

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat die Lösung von Gotom bereits seit 2022 im Einsatz. RND ist bekannt für sein weitreichendes Netzwerk aus regionalen Zeitungen und Online-Portalen in ganz Deutschland, wie etwa die Cellesche Zeitung, Ostsee-Zeitung oder Kieler Nachrichten. Die Technologie ist dafür verantwortlich, die programmatische und I/O-basierte Kampagnenverwaltung in einem einzigen Tool abzubilden und von dort aus direkt in weitere Adtech-Lösungen wie Adserver und Supply-Side-Plattform zu pushen. “Das System unterstützt einen hohen Automatisierungsgrad und beschleunigt die Prozessgeschwindigkeit im Campaigning”, heißt es vonseiten des RND. Besonders die initiale Buchung in den Adserver hätte an Effizienz zugenommen, was die Kapazitäten deutlich entlasten würde. Spezialisierte Martech aus der Schweiz scheint also durchaus bei deutschen Verlagen zu punkten.