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Online-Bewegtbildnutzung hat sich etabliert

21. August 2012

In ihrer regelmäßigen Studie befragte die Mediaagentur Mindshare 1139 Internetnutzer zum Thema Bewegtbildnutzung. Das Ergebnis: ein Drittel der Bewegtbildnutzung findet inzwischen jenseits des klassischen TV statt. Dieser Trend zeigt sich am deutlichsten in den jüngeren Zielgruppen, die fast zu 40 Prozent auf andere Endgeräte ausweichen. Bei dieser nichtlinearen Nutzung ist der Computer bereits gleichauf mit dem TV-Gerät. Der „Second Screen“ wird zu einem festen Muster unserer Mediennutzung.

Bei den Inhalten zeigen sich Unterschiede nach einzelnen Alterssegmenten. So sind Internet-Clips nur für User unter 30 Jahren relevant. Mediatheken zeigen dagegen kein signifikantes Altersgefälle und werden ab 30 Jahre deutlich stärker genutzt als Clips. Auch die Sehdauer variiert: Clips stehen oft nur für eine Kurzzeit-Nutzung, Mediatheken dagegen bieten deutlich längere Sendungen an, die dann in der Regel auch ausgiebig konsumiert werden.

Die aktuellen Ergebnisse lassen erwarten, dass der Anteil der Mediatheken an der Bewegtbildnutzung weiter zunehmen wird. Das Angebot wird immer vielfältiger und die TV-Sender forcieren ihr digitales Geschäftsfeld. Beispielsweise hat ProSiebenSat.1 im Juli angekündigt, die Online-Plattform MyVideo zum fünften „TV-Sender“ der Gruppe auszubauen.

Bei den Clip-Portalen ist dagegen davon auszugehen, dass sie ihr Potenzial inzwischen weitgehend ausgeschöpft haben. Youtube reagiert auf diese Entwicklung, indem es sein Angebot mit professionellem Content ausbaut. Vorgesehen sind Videokanäle mit Spielfilmen und auch eigenproduzierten Inhalten.

Auffällig bei den aktuellen Umfrageergebnissen ist der hoher Anteil der DVD-Nutzung bis 50 Jahre: Hier werden komplette Serien-Staffeln konsumiert oder Zusatz-Features wie Originalton, Director’s Cut, Hintergrund-Infos, oder Making-ofs gezielt nachgefragt. Getrieben wird diese Entwicklung durch sinkende Preise und qualitative Verbesserungen wie das wachsende Angebot von HD- und 3D-Content.

Klassisches Fernsehen ist nurnoch im Livesegment dominant.

Die Stärke des klassischen Fernsehens ist und bleibt das Live-Event. Das belegen auch die explodierenden Quoten bei Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft. Dagegen wird bei der nicht-linearen Nutzung inzwischen gleich häufig der Computer eingesetzt. Die TV-Sender haben daraus ihre Lehren gezogen und setzen gezielt auf große Event-Programmierungen: Big Shows mit intensivem Live-Erlebnis wie Germany s Next Top-Modell, Schlag den Raab oder Das Supertalent wurden zu Erfolgsformeln der ausstrahlenden Sender. Andererseits bieten diese Formate idealen Content zur Verlängerung ins Netz – zum Ausbau der Mediatheken und als Catch up-Angebote für nichtlineare, zeitversetzte Nutzung.

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