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MEDIA

RTL Group will Online- und Digitalgeschäft ausbauen

23. August 2013 (stg)

Trotz schrumpfender Werbemärkte hat die RTL Group im ersten Halbjahr ihren Gewinn um mehr als 50 Prozent gesteigert. Außer in Deutschland seien die Werbeerlöse, die 60 Prozent aller Einnahmen des Fernsehkonzerns ausmachen, überall gesunken, sagte Geschäftsführerin Anke Schäferkordt gestern bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Angesichts der schwächelnden TV-Werbemärkte setzt die RTL Group nun vermehrt auf das Online- und Digitalgeschäft.

Der Umsatz ging um 1,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zurück. Dennoch konnte der Fernsehsender durch einen konsequenten Sparkurs seinen Nettogewinn um 52,6 Prozent auf 418 Millionen Euro steigern. Wie von Analysten erwartet wird die RTL Group am 5. September eine Sonderdividende von 2,50 Euro je Aktie ausschütten, insgesamt knapp 387 Millionen Euro. Analysten rechnen zudem mit einer Aufnahme der Aktie im September in den Index MDax der 50 größten Unternehmen außerhalb des DAX.

Online- und Digitalgeschäft im Kommen

Im ersten Halbjahr seien die Umsätze mit Online-Angeboten um 20 Prozent auf 108 Millionen Euro gestiegen, sagte Schäferkordt der dpa. "Natürlich ist das noch nicht der wesentliche Anteil, keine Frage. Aber es ist sicherlich der Bereich, der im Moment die höchste Wachstumsdynamik aufweist und auch in den nächsten Jahren aufweisen wird."

Einer der wesentlichen Wachstumstreiber sei Online-Video, sagte Schäferkordt. "Unser Ziel ist es, auch hier in den jeweiligen Ländern eine führende Rolle einzunehmen." Ein großer Schritt im internationalen Online-Video-Bereich für die RTL Group sei die Übernahme der Mehrheit an Broadband TV, dem fünftgrößten sogenannten Multi-Channel-Netzwerk auf YouTube. "Hier sind wir das einzige europäische Fernsehunternehmen, das ein wesentlicher Player auf YouTube ist."

Im Gegensatz zu anderen europäischen Märkten konnte sich RTL Deutschland gut behaupten. Der Marktanteil bei den 14- bis 59-jährigen Zuschauern liege bei 31,2 Prozent. Von dem Kauf der Rechte an den Qualifikationsspielen der deutschen Fußball- Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2016 und die Weltmeisterschaft 2018 erhofft sich Schäferkordt weitere Impulse, schränkte aber ein: "Das wird den Gewinn von RTL nicht erhöhen.“

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