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PERFORMANCE

Gemeinsam zum Erfolg

Alexander Hüsing, 1. Dezember 2005

Innerhalb von knapp zehn Jahren hat sich Affiliate Marketing fest im Marketingmix vieler Unternehmen etabliert. Durch die erfolgsabhängigen Vergütungsmodelle ist Affiliate Marketing für Werbungtreibende besonders attraktiv. Gezahlt wird nur, wenn ein Produkt seinen Besitzer wechselt.

Die Worte "Umsatzrückgang" und "Stagnation" kennt die Affiliate-Marketing-Branche nicht. Seit Jahren wächst der Markt unaufhaltsam. Dieser Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort: Der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) erwartet für Affiliate-Netzwerke und semiprofessionell vermarktete Webseiten das "stärkste prozentuale Wachstum". Um knapp 67 Prozent soll dieses Segment auf dann 100 Millionen Euro netto zulegen.

Die 1997 von Douglas Miller und Dominique Madeleine gegründete affilinet GmbH erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von über 19 Mio. Euro. Insgesamt vertrauen 600 Kunden auf die Vertriebskraft des Ebersberger Unternehmens. Seit kurzem gehört Affilinet zum Online-Vermarkter AdLink. Konkurrent Tradedoubler steigerte seinen Umsatz 2004 europaweit um 130 Prozent auf 65 Mio. Euro. Über 900 Kunden vertrauen dem schwedischen Unternehmen. Allein vergangenes Jahr unterzeichnete Tradedoubler Verträge mit mehr als 200 neuen Werbekunden - unter anderem Yahoo, Otto und T-Online.

Die Berliner Zanox AG wiederum steigerte ihren Umsatz seit der Gründung vor fünf Jahren jedes Jahr um mindestens 100 %. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Spezialist für Werbe- und Vertriebspartnerschaften einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Auch im laufenden Geschäftsjahr will Vorstand und Gründer Thomas Heßler wieder um 100 % zulegen: "Wir liegen bisher gut im Plan".

Auf die Vertriebskraft von Zanox setzen derzeit mehr als 500 Unternehmen. Darunter so namhafte deutsche und internationale Firmen wie eBay, Jamba, Vodafone, Procter&Gamble, Quelle, Bertelsmann, Aral, Lycos und T-Online. Besonders der Klingelton- und Mobile-Entertainment-Spezialist Jamba setzt seit mehreren Jahren konsequent auf Affiliate Marketing.

"Nur mit dem Affiliate Marketing erreichen wir speziell die Masse aller kleineren Webseitenbetreiber", sagt Marc Majewski, Online Marketing Officer bei Jamba. Seit 2002 kooperiert das Berliner Unternehmen mit Zanox. Mittlerweile erstreckt sich die Zusammenarbeit auf vier Kontinente und 19 Länder.
Ein Grund für diese erfolgreiche Kooperation ist laut gemeinsamer Sucess-Story die "nahtlose Verknüpfung zwischen dem Online-Content der Vertriebspartner und dem Jamba!-Angebot". So können Website-Betreiber als Netzwerkpartner das Jamba-Portfolio "vollumfänglich an das eigene Design anpassen".

Um seine Abonnentenzahl zu steigern, setzte auch eHarmony auf Affiliate Marketing. Der Partnerschafts-Service entschied sich für die Programmmanagement-Lösung CJ Vantage von "Commission Junction" (gehört zu ValueClick Inc.). Mit großem Erfolg: Im ersten Halbjahr 2005 steigerte eHarmony dadurch seine Affiliate Sales gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 67 %.

Bei Affiliate-Netzwerken wie "Affilinet", "Commission Junction" "Tradedoubler" oder "Zanox" kann fast jedes Unternehmen Kunde werden, dass über einen funktionierenden Online-Shop verfügt. Anbieter von gewaltverherrlichenden und sexuellen Angeboten müssen allerdings draußen bleiben. Der Aufwand und die Kosten für eigene Affiliate-Marketing-Aktivitäten bleiben bei der Zugehörigkeit zu einem Netzwerk im Rahmen. Investitionen in Hardware oder Software sind nicht nötig. Die Einrichtung eines eigenen Affiliate-Programmes erfolgt bei den meisten Netzwerk-Betreibern gegen eine Gebühr - mit bis zu 5.000 Euro sollte man rechnen. Die monatlichen Kosten für Betreuung und Service betragen bei Zanox etwa maximal 300 Euro. Hinzu kommen die Provisionen für die erzielten Verkäufe, bis zu 30 % auf jeden Verkauf beanspruchen die Netzwerk-Betreiber wie "Affilinet" oder "Zanox" für sich.

Die Mutter aller Affiliate-Angebote ist das Partnerprogramm des Cyber-Versandriesen Amazon. Seit 1996 können Website-Betreiber Links auf bestimmte Produkte aus dem riesigen Amazon-Katalog setzen und bekommen für jeden verkauften Artikel eine Provision. Weltweit nutzen laut Amazon mehr als eine Million Teilnehmer das Angebot und bekommen pro verkauften Artikel bis zu 10 % Provision des Verkaufspreises.

Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen betreibt Amazon sein Partnerprogramm selbst. Potenzielle Partner müssen sich direkt bei Amazon anmelden. Auch die Verteilung der Werbemittel und die Abrechnung übernimmt der Versandriese. Ein enormer Aufwand, der sich für Amazon und einige andere Shopbetreiber aber lohnt. Denn was gibt es schöneres, als viele kleine und große Website-Betreiber, die gegen eine kleine Provision überall im Internet Links zu den Produkten eines Unternehmens setzen und so den Umsatz ankurbeln?

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