Appsflyer-Analyse zeigt: ATT verändert das Marketingverständnis
27. Mai 2025 (jh)
Vier Jahre nach der Einführung von Apples App Tracking Transparency (ATT) zeichnet sich laut einer aktuellen Datenanalyse von Appsflyer ein Wandel im mobilen Werbemarkt ab. Der Anstieg der durchschnittlichen Opt-in-Rate auf 47 Prozent für Apple-Geräte in Deutschland zeigt: Nutzer:innen sind bereit, ihre Daten zu teilen – sofern sie transparent informiert werden und Kontrolle über ihre Entscheidung behalten.
ATT ist ein Datenschutz-Framework von Apple, das im April 2021 eingeführt wurde. Es verpflichtet App-Anbieter dazu, die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer:innen einzuholen, bevor deren Daten über Apps und Websites hinweg für Werbezwecke oder zur Messung genutzt werden dürfen. Die aktuelle Analyse von Appsflyer verdeutlicht nun, wie sich seither das Verhältnis zwischen Datenschutz und Performance verschoben hat.
Zustimmung durch Transparenz
Die weltweite Opt-in-Rate liegt inzwischen bei 50 Prozent, was einen Anstieg um zehn Prozentpunkte seit dem Start von ATT bedeutet (vorher 40 Prozent). Für Roy Yanai, VP Product bei Appsflyer, ist das ein deutliches Signal: „Transparenz führt nicht zwangsläufig zu geringeren Einwilligungsraten – im Gegenteil: Sie schafft die Grundlage für bewusstere Entscheidungen.“ Erfolgreiches Marketing sei auch unter strengen Datenschutzvorgaben möglich, wenn eine fundierte Messstrategie angewendet werde.
Europa mit starken Opt-in-Werten
Besonders ausgeprägt zeigt sich die Zustimmung zur Datennutzung in Europa: Frankreich weist eine Opt-in-Rate von knapp 51 Prozent auf, Deutschland liegt bei 47 Prozent. Beide Märkte stehen häufig im Fokus regulatorischer Diskussionen, was die Bedeutung dieser Zahlen laut Appsflyer-Experten zusätzlich unterstreicht.
Investitionen in iOS-Werbung legen deutlich zu
Gleichzeitig stiegen laut Analyse die Werbeausgaben auf iOS zwischen 2023 und 2024 um 26 Prozent – mehr als doppelt so stark im Vergleich zum Android-Kosmos (10 Prozent). 42 Prozent aller Apps erhöhten ihr iOS-Werbebudget im Vergleich zum Vorjahr.
Datenschutz als Wettbewerbsfaktor
Laut Emilie Kuijt, Datenschutzbeauftragte bei Appsflyer, geht der Trend klar in Richtung fairer, datenschutzkonformer Marktmechanismen: “Die Entscheidungen der Behörden in Frankreich und Deutschland setzen ein wichtiges Signal: Nutzerrechte und Chancengleichheit im Markt gehören zusammen.” Auch wenn keine Rücknahme der ATT-Regelungen in Europa zu erwarten sei, könnten regulatorische Eingriffe langfristig zu ausgewogeneren Datenschutzlösungen führen, die sowohl Verbraucherinteressen als auch Wettbewerb fördern.
Takeaways
- Opt-in-Raten steigen in iOS-Umgebungen weltweit – in Deutschland auf 47 Prozent.
- Investitionen in iOS-Werbung legen deutlich zu.
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