Im Vorfeld der DSGVO kündigte Google im April 2018 an, Werbeausspielungen auf Youtube nur noch über den eigenen Adserver, dem Doubleclick Campaign Manager (DCM), zu erlauben. Google rechtfertigte dies als zwingend notwendigen Schritt, um die neuen Bestimmungen der DSGVO zu erfüllen. Nun ist es 3rd-Party-Adservern wieder gestattet, Ads auf Youtube auszuliefern – mit einem kleinen Umweg über die Google-Systeme.
Mit einer aktuellen Ankündigung im Entwickler-Blog des Unternehmens macht Google die Restriktionen für 3rd-Party Adserver rückgängig. Vor gut einem Jahr setzte der US-Gigant die 3rd-Party-Anzeigenschaltung aus. Der Grund: Google wollte seine Videoplattform DSGVO-konform machen. Die Anzeigenmessung wurde auf eine Hand voll Drittanbieter beschränkt, darunter Comscore, DoubleVerify, IAS, MOAT, Nielsen, Kantar und Research Now sowie alle im Google Ads Data Hub integrierten Anbieter.
Viele Marktteilnehmer witterten bei Google eine systematische Verdrängung und eine fortschreitende Abschottungspolitik. Nicht der Datenschutz, sondern die Adtech-Marktdominanz schien Googles vorrangiges Ziel.
Adserving wieder möglich – mit einem Twist
Die neue Lösung von Google soll nun DSGVO-konformes 3rd-Party-Adserving ermöglichen. Drittanbieter können ihren Adserver über eine Schnittstelle (API) mit dem Framework von Google verbinden. Die Auslieferung der Werbemittel übernehmen dabei allerdings die Google-Systeme. Google setzt zudem für die Integration voraus, dass die Drittanbieter in die Ads Data Hub des Unternehmens integriert sind.
Momentan arbeitet Google unter anderem mit Adform, Flashtalking, Innovid und Extreme Reach an der Fertigstellung ihrer Integration. Auch Sizmek ist in der Liste noch mit aufgeführt. Zwar sind DSP und DMP der insolventen Adtech-Plattform schon an Zeta Global verkauft, der Adserver ist jedoch noch in Firmenhand und steht derzeit zum Verkauf.
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