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Adblocker zählen zu den beliebtesten Chrome Apps

31. Oktober 2012 (sg)

Adblock Plus (ABP) ist ab sofort auch für Google Chrome verfügbar. Damit kommt ein umfassender Adblocker für Chrome auf den Markt. ABP blockt nicht nur Display-Anzeigen, sondern entfernt zuverlässig Search-Werbung, PreRoll Spots auf Youtube und auch Facebooks gesponsorte Nachrichten. Also eine Traumapp für die User? Nicht unbedingt.
Frei verfügbarer Content wird oft über Werbung finanziert. Von daher könnte der Schuss nach hinten losgehen. Oder man interpretiert die mehr als 10 Millionen Nutzer von Adblockern als Unterzeichner der Petition 'Bitte, nur noch gute Werbung'.

Etwa jeder 10. Nutzer (12.4 %) in Deutschland setzt inzwischen auf Google Chrome als Desktop Browser.  Das Add-on Adblock Plus für Chrome blockiert nun fast alle Spielarten digitaler Werbung, von Pop-ups über Display Inventar jeden Couleurs bis hin zu Bewegtbildwerbung auf den Videoplattformen wie Youtube, Myvideo und Co. Sogar Facebooks Sponsored Stories eliminiert der Adblocker restlos.

Adblock Plus ist nicht der einzige "Anzeigen-Kammerjäger", konnte aber innerhalb kürzester Zeit bereits knapp 6 Millionen Nutzer gewinnen. Das Konkurrenzprodukt 'Adblock' hat sogar über 10 Millionen User. Mehrere kleinere AdBlocker haben immerhin Nutzerzahlen um die 100.0000. Die Nachfrage zeigt also ein deutliches Bedürfnis nach weniger Werbung oder vielleicht besser: weniger "schlechte" Werbung an.

AdblockPlus hat vor einem Jahr die Initiative „Acceptable Ads“ gestartet. Nach dieser Initative will der Anzeigen-Jäger seine Netze für unaufdringliche Online-Werbung durchlässig machen. Das seien lediglich textbasierte Werbeanzeigen. Anspruchsvolleres Inventar wie Pop-ups, Animationen, Sounds oder Werbespots sollen weiterhin unterdrückt werden. Damit wird das digitale Inventar entschärft und wirkungslos gemacht. Der Alptraum von Publishern sowie der ganzen Industrie.

Till Faida

Der Geschäftsführer von Adblock Plus,Till Faida, erklärt seine Initiative: „Werbetreibende sollen durch unsere Initiative animiert werden, in Zukunft nur noch unaufdringliche Werbung zu schalten. Unsere Nutzer sind sich zudem bewusst, dass es kostenlose Online-Inhalte nur geben kann, wenn Webseiten ihre Angebote auch durch Internetwerbung finanzieren können. Daher ist die Akzeptanz für die ‚Acceptable Ads’ bei unseren Nutzer sehr hoch.“

Die Frage bleibt also was man unter Acceptable Ads versteht. Wirkungslose Blindgänger in schwarz-weiß sind es für die Industrie sicher nicht. Aber kein Grund zur Sorge. Die AdBlock Nutzer geben nicht zu verstehen, dass sie gar keine Werbung sehen wollen, sondern dass die Qualität der Ansprache nicht stimmt. Die Branche könnte den Befund als Ansporn aufnehmen. Von nun an nur noch gute Werbung. Schluss mit dem Ramsch. Das wäre der Traum für alle Beteiligten.

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