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ECOMMERCE

Bitcoin will auf Kritik reagieren

14. Juni 2011 (rr)

Das Projekt Bitcoin wehrt sich gegen die Warnung vor seiner gleichnamigen Web-Währung. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat von der Nutzung von 'Bitcoins' abgeraten. Denn er sieht in dem Zahlungsmittel ein Potenzial zur Schädigung der Wirtschaft durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder illegale Geschäfte.

Der Bitcoin-Chefentwickler Nils Schneider will nun laut Angabe des Unternehmens"2b Ahead ThinkTank" bei dessen 10. 'Zukunftskongress' Rede und Antwort stehen. Er werde auf der am 14. und 15. Juni auf Schloss Destedt bei Braunschweig stattfindenden Veranstaltung Hintergründe und Strategien von Bitcoin vorstellen und auch auf Fragen der Teilnehmer eingehen.

Bitcoin ist eine Form von Open Money. Über sogenannte Bitcoin-Adressen kann Geld anonym von einem speziellen Service über das Netzwerk an andere Adressen überwiesen werden. Im Gegensatz zu anderen Währungen gibt es keine zentrale geldschöpfende Institution. Bitcoins werden unter den Netzteilnehmern zufällig bzw. nach deren Rechenleistung verteilt. Im Onlinehandel lassen sich damit verschiedene Leistungen und Waren erwerben. Außerdem gibt es Websites, welche Bitcoins in reale Währungen wie z.B. US-Dollar umtauschen.

Eine automatisierte Geldmengensteuerung wie im Falle der ‚Bitcoins‘ widerspricht nach Auffassung des BVDW jeder Konjunkturpolitik. Die außerordentliche Wichtigkeit der Konjunkturpolitik für die Wirtschaft habe die Unternehmen und Organisationen sowie nahezu jeder Verbraucher im Zuge der Finanzkrise bereits erfahren können.

Für die Sicherheit der Verbraucher und im Interesse aller Marktteilnehmer hat der BVDW bei Online-Transaktionen im E-Commerce die bewährten Zahlungsmittel und Zahlungsmethoden empfohlen. Von der Warnung ausgenommen waren begrenzte Punkte- und Meilensysteme oder ähnliche Kundenbindungs-Programme, mit einer bezahlungsähnlichen Kompensation im begrenzten Maße innerhalb eines Angebots zwischen Nutzer und Serviceanbieter.

Christoph N. v. Dellingshausen

BVDW-Vizepräsident Christoph N. von Dellingshausen hat erklärt: "Wir gehen davon aus, dass ‚Ersatzwährungen‘ wie Bitcoins über kurz oder lang auch durch den Gesetzgeber verboten werden, weil er sich in der Verantwortung sieht, seine Bürger und die Gesellschaft weitreichend zu schützen. Für die Sicherheit und das Wohl der Verbraucher, aber auch im Sinne der Interessen von Händlern und Betreibern von Online-Shops muss ein Regulativ für die Zahlungsmittel existieren."

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