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ADTECH

Vodafone testet Choice-Driven Advertising gegen Signalverlust in Digitalwerbung

12. September 2025 (jh)
Bild: Damon Zaidmus - Unsplash

Der Umgang mit dem zunehmenden Signalverlust in der digitalen Werbung zählt zu den größten Herausforderungen für Marken und Media-Anbieter. Es gibt viele Ansätze, um mit diesem Problem umzugehen. Eine neue Kampagne von Vodafone soll nun zeigen, wie Advertiser mit alternativen Werbemodellen auf die Entwicklung reagieren können. Der Telko-Konzern testete die Schlagkraft der “selbstbestimmten Werbung” des Düsseldorfer Adtech-Unternehmens Welect. Bei Vodafone ist die Technologie zwar schon seit Jahren im Einsatz, doch dient der Case mit seinen Ergebnissen als ein aktuelles Anschauungsbeispiel. Von technischer Seite war zudem die Adtech-Plattform Adform involviert.

Das Ausgangsszenario bei Vodafone war die Feststellung, dass sich viele der deutschen Internetnutzer:innen den klassischen Targeting-Mechanismen entziehen, sei es durch Adblocker, Cookie-Blocking oder verweigertem Consent. Für Werbetreibende wie die Telko bedeutet das nicht nur einen Verlust an Reichweite, sondern auch sinkende Effizienz digitaler Kampagnen.

Choice-Driven Advertising als Alternative?

Um diesem Problem zu begegnen, setzte Vodafone in der aktuellen Kampagne “Go Testsieger” auf ein Choice-Driven-Modell integriert über die Demand-Side-Plattform (DSP) von Adform. Im sogenannten “Adchooser” wählen Nutzer:innen aus einer vorgestellten Reihe an Clips selbst, welchen Spot sie sehen möchten. Einer dieser Spots stammte von Vodafone. Cookies oder sonstige Tracking-Mechanismen sind dafür nicht notwendig, denn das Targeting übernehmen die User schließlich selbst.

Die Idee ist nicht neu und die Technologie stammt in dem Fall von Welect, das 2016 gegründet wurde und sich selbstbestimmten Onlinewerbekonsum auf die Fahne schreibt. Selbstbestimmte, nutzerorientierte Werbung soll für mehr Wirkung und eine höhere Reichweite sorgen und gleichzeitig einen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit leisten.

Ergebnisse der Kampagne

Durch die Kampagne wurden insgesamt drei Millionen Impressions generiert. Daraus resultierten 1,25 Millionen Videostarts, über 1,1 Millionen vollständig gesehene Spots sowie rund 18.000 Klicks auf die Landingpage. Laut den Beteiligten wären 55 Prozent der erreichten Nutzer:innen mit klassischer Digitalwerbung nicht sichtbar gewesen. Ob ein Nutzer einen Adblocker aktiviert hat, ohne Consent surft oder den Privacy-Modus nutzt, erfährt Welect über ein Signal des Publishers. Dessen System erkennt diese Einschränkungen und übermittelt die Information direkt an die Düsseldorfer, die in dem Fall mitgezählt haben.

Einschätzungen der Beteiligten

“Der Vodafone-Case zeigt, dass echte Wahlfreiheit der Schlüssel zu Reichweite und Wirkung in einer signalarmen Welt ist”, sagt Christian Zimmer, Geschäftsführer von Welect. “Werbekontakte, die freiwillig entstehen, sind nicht nur DSGVO-konform und nachhaltig, sie erzielen auch nachweislich stärkere Effekte auf Markenwahrnehmung und Kaufabsicht.”

Adform hebt den technologischen Ansatz hervor. Alexander Weißenfels, Vice President DACH, erklärt: “Der Case beweist, dass Technologie heute nicht nur Reichweite sichert, sondern auch verlorene Signale in wertvolle Werbekontakte verwandeln kann. Indem Choice-Driven Advertising und unsere DSP-Infrastruktur zusammenwirken, entsteht für Marken ein skalierbarer, transparenter und datenschutzkonformer Zugang zu Zielgruppen, die sonst unsichtbar bleiben würden.”

Tech Finder Unternehmen im Artikel

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