
Das finnische Adtech-Unternehmen Readpeak bringt eine programmatisch buchbare In-Feed-Video-Lösung auf den Markt. Das Format wurde über einen längeren Zeitraum in mehreren Märkten getestet und ist nun auch auf dem deutschen Markt verfügbar. An Bord sind bereits Publisher wie die Zeit, FAZ oder Süddeutsche.
Readpeak wurde 2014 in Helsinki gegründet und betreibt eine Demand-Side-Plattform (DSP), über die Werbetreibende Native-Kampagnen eigenhändig planen, buchen und optimieren können. Dabei ist die Plattform im Gegensatz zu ihren Mitstreitern rein auf CPC ausgerichtet, um das programmatische Inventar zu buchen. Seit Mitte 2023 ist Readpeak mit einer Niederlassung in Berlin auch im deutschsprachigen Markt aktiv. Neben Deutschland und Finnland ist das Unternehmen in acht weiteren europäischen Märkten vertreten, darunter Schweden, Norwegen, die Niederlande und Großbritannien.
Das neu eingeführte Videoformat soll laut Unternehmensangaben eine natürliche Integration in redaktionelle Umfelder ermöglichen. Es wird somit zwischen den Inhalten der Publisher eingebettet, ohne den Lesefluss zu stören. Die Abrechnung erfolgt auf Basis von Cost-per-Completed-View (CPCV). Trotz des jahrelangen Wachstums von Videoformaten glaubt CEO Tomas Forsbäck damit eine konkrete Lücke im Markt zu adressieren: „Wir registrieren im Markt noch immer eine sehr hohe Nachfrage nach einem Video-Produkt, das sich nicht nur nahtlos in Content einfügt, sondern auch positiv heraussticht. Gefragt ist ein Format, das sich an genau der Kennzahl orientiert, auf der Video-Budgets aufgebaut werden sollten: dem CPCV.“
Bestätigt wurde dieser Eindruck durch eine interne Umfrage unter den eigenen Kunden und Kundinnen. Demnach werde Native Video als Werbeformat von vielen Marken bislang wenig eingesetzt und weise großes Wachstumspotenzial auf.
Back to the (Native-)Roots?
Bereits im Adzine-Interview vor einem Jahr hatte Forsbäck betont, dass Native Advertising vielfach falsch genutzt werde, besonders in Zentraleuropa. In Native würden sich viele Low-Funnel-Kampagnen aus Affiliate-Netzwerken tummeln, ”die dort eigentlich nichts zu suchen haben”. Da stecke zwar viel Geld drin, es habe aber nichts mehr mit dem ursprünglichen Gedanken von Content Marketing oder dem Mehrwert von Native Advertising zu tun, so Forsbäck.
Seiner Meinung nach ist Native Advertising "der verlängerte Arm für Content-Marketing auf Publisher-Medien". Die User können über das an den Publisher angepasste Format mit Inhalten von Marken interagieren, "die ihnen einen tatsächlichen Mehrwert liefern". Sie würden damit Teil der Stories auf Publisher-Seite sein, und weniger der Werbeanzeigen. “Marken können mit Native sehr früh Teil der Customer Journey werden und in das Mindset des Users gelangen, bevor dieser eine Kaufentscheidung fällt”, ist er überzeugt.
Mit dem Videoformat gibt Readpeak also Werbetreibenden ein weiteres Werkzeug an die Hand, um der ursprünglichen Idee von Native gerecht zu werden: für Content Marketing und nicht für das Affiliate-Geschäft.
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