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ADTECH

ID-Anbieter und Blockchain-Startup arbeiten am Mediaeinkauf der Zukunft

12. Oktober 2020 (apr)
Bild: Matthew Lancaster – Unsplash

Das singapurische Daten-Startup Aqilliz landet zusammen mit dem britischen ID-Anbieter Britepool in Europa. Die beiden wollen Mediaeinkäufern und Publishern gemeinsam eine Lösung an die Hand geben, um First-Party-Daten datenschutzkonform und ohne die Hilfe von Third-Party-Cookies für programmatische Werbung zu nutzen. Der Einkaufsprozess soll dabei komplett transparent werden. Britepool steuert dafür seine ID-Lösung bei, Aqilliz seine Technologie für dezentrale Datenverarbeitung mithilfe der Blockchain.

Britepool bietet dem Programmatic-Ökosystem einen eigenen Identifier zum Targeting an und speist die zugehörige Datenbank aus vielen unterschiedlichen Online- wie Offline-Quellen. Datenfragmente sollen so zwischen verschiedenen Adtech-Partnern gematcht werden, um ein vollständigeres Bild der User entstehen zu lassen.

Aqilliz hingegen bezeichnet sich selbst als Deep-Tech-Startup und schafft Unternehmen eine sichere Infrastruktur für ihre Datenströme. Die Singapurer modellieren unter anderem Datensätze für Publisher und Advertiser, ohne sie zu zentralisieren, um etwaige Schnittmengen aufzudecken. Diese können dann in einem weiteren Schritt fürs Targeting eingesetzt werden, obwohl die Daten selbst in ihren jeweiligen Töpfen bleiben.

Blockchain muss sich im Advertising noch beweisen

Die Blockchain soll bei der Kooperation zwischen Britepool und Aqilliz nicht nur die Verschlüsselung der IDs übernehmen, sondern auch die Historie der Datennutzung dokumentieren. Also: Wie, wo und von wem wurden Daten eines Nutzers generiert und im nächsten Schritt eingesetzt? Die Britepool ID wird zunächst Einzug in die Lösung für Supply-Chain-Optimierung von Aqilliz nehmen und später in den Consent-Management-Prozess integriert.

„Unsere ersten Angebote werden einem Pool von Werbekunden in beiden Unternehmen zur Verfügung stehen. Aqilliz und Britepool werden sich zunächst auf die Einführung dieser Angebote im asiatisch-pazifischen Raum, in Europa und in den USA konzentrieren“, erklärt Gowthaman Ragothaman, CEO von Aqilliz.

Aqilliz sieht sich als unabhängiger Dritter, um die derzeitigen Probleme im Programmatic-Markt rund ums Targeting zu lösen und mehr Transparenz in die Lieferketten zu bringen. Momentan steht das Startup jedoch noch vor der Herausforderung, Partner für die Technologie zu gewinnen und deren Funktionalität unter Beweis zu stellen – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Blockchain-Technologie im Rahmen des Bitcoin-Hypes als Heilsbringer für so ziemlich alles gepriesen wurde. Das Unternehmen wurde vor einem Jahr in Singapur gegründet und ist bereits mit den ersten Kunden in Deutschland aktiv.

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