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GAMES ADVERTISING

In-Game-Advertising als Zukunftsmarkt: Anzu sammelt 6,5 Mio. Dollar von Investoren-Trio ein

6. August 2019 (apr)
Bild: Anzu.io - Screenshot Youtube

Das israelische Startup Anzu konnte in einer Series A-Finanzierungsrunde insgesamt 6,5 Millionen US-Dollar für den weiteren Ausbau seines Geschäfts einsammeln. Die Kapitalgeber bestehen in erster Linie aus Bitkraft Esports Ventures, gefolgt von WPP und Axel Springer Digital Ventures. Anzu bietet eine Supply-Side-Plattform für Advertiser und Games-Publisher, die den programmatischen Einkauf von Werbeflächen innerhalb von Spielen realisiert. Die Tel Aviver wollen sich frühzeitig auf dem potentiellen Milliardenmarkt positionieren, der allmählich in den Fokus der Werbebranche gelangt.

Die Investoren stellen eine bunte Mischung dar: Hinter Bitkraft Esports Ventures verbirgt sich unter anderem Jens Hilgers, der vor mittlerweile fast zwei Jahrzehnten die Electronic Sports League (ESL) mitgegründet hat und tief im Gaming drinsteckt. Axel Springer Digital Ventures bündelt mehrere Aktivitäten aus dem Hause Springer unter seinem Dach und tritt hier wohl am ehesten als exit-orientierter Frühphasen-Investor auf. Der britische Mediengigant WPP ist als einziges nicht hiesiges Unternehmen mit an Bord, dessen Investment aber internationales Vertrauen in programmatisches In-Game-Advertising beweist.

Werbung in Spielen soll so einfach buchbar werden wie der Bannereinkauf im Netz

Anzu ist auf sogenanntes “Blended In-Game Advertising” spezialisiert und schafft Werbefläche in Spielewelten, die nicht im Voraus im Code festgehalten, sondern mithilfe eines SDKs dynamisch kreiert und programmatisch buchbar gemacht wird. So ist die Werbung nach IAB-Standardformaten nahtlos in das Gameplay integriert, beispielsweise auf einem virtuellen Plakat am Rande einer Rennstrecke. Neben der Präsenz in Spielen auf PC, Mobile und Konsole ist auch das Werben in VR- und AR-Umgebungen möglich.

Das Startup basiert auf einer Supply-Side-Plattform und ist mit seinem Public Marketplace an Demand-Side-Plattformen angeschlossen, die bislang ausschließlich Branding-Kampagnen mit Anzu realisieren. So ist beispielsweise Turner aus dem Hause Warnermedia via Xandr, ehemals Appnexus und nun ebenfalls unter dem Dach von AT&T, hier in einem Pilotprojekt für Advertiser involviert. Der Private Marketplace verbindet Marken und Agenturen hingegen mit den Spiele-Publishern direkt.

Dabei greift Anzu auf klassische Targeting-Optionen aus dem Programmatic-Ökosystem zurück und möchte diese in der Gaming-Branche etablieren: Kontext, Gerät, Standort, Demographie und Verhalten. Die Daten stammen aus den Spielen und werden mit denen der DSPs angereichert. Mit der Erschließung dieses Werbeumfelds will das Startup Marken eine Brücke zu schwer zu erreichenden Konsumenten bieten und Spieleentwicklern eine neue Möglichkeit zur Monetarisierung aufzeigen.

Programmatische Spielewerbung als Wachstumsfeld

Mit dem frischen Kapital soll die Präsenz und das Geschäft in Europa und Nordamerika weiter ausgebaut werden. Deutschland gilt dabei als einer der Kernmärkte und als TechHub, der viel Innovation anzieht. Zudem plant Anzu neue Spiele-Publisher auf AAA-Niveau mit ins Boot zu holen.

Die Spieleindustrie boomt und lockt langsam aber sicher auch die Werbetreibenden an. Neben den Spielen an sich bietet auch der Markt rund um die Events sowie das Streaming derselben beachtliches Potential für die Werbebranche. BITKRAFT-Gründer und Managing Partner Jens Hilgers erklärt: “Mit 2,4 Milliarden Gamern auf der ganzen Welt, bleiben Spiele und virtuelle Welten, in denen sie stattfinden, der größte unangetastete Werbemarkt.”

Um sich einen festen Platz auf dem Mediaplan zu sichern, mangelt es aber zurzeit noch an der technischen Infrastruktur und dem entsprechenden Know-how auf allen Seiten. Mit den namhaften Investoren zeigt sich jedoch, dass man zumindest in Deutschland diesen Wachstumsmarkt erkannt hat und es an der Zeit ist, die nötige technologische Basis zu schaffen.

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