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MOBILE

Werbeausgaben für Shopping Apps: Jeder zahlende Kunde kostet 57 Euro

27. Juni 2019
Bild: Allef Vinicius; CC0 - unsplash.com

M-Commerce wird auch in 2019 weltweit wachsende Umsätze verzeichnen. Wie eine aktuelle Studie verrät, trägt diese Entwicklung dazu bei, dass Nutzer-Akquisitionskosten für Shops sinken. In Deutschland bleiben sie jedoch überdurchschnittlich hoch. Gleichzeitig verändert sich das Einkaufsverhalten. Die Weihnachtszeit verliert als Umsatzgenerator an Bedeutung.

Für die Erhebung hat das App-Measurement-Unternehmen Adjust zusammen mit dem Anbieter für Mobile Martech Liftoff im Zeitraum eines Jahres über 90,9 Milliarden Anzeigenimpressionen aus 13,6 Millionen App-Installationen und 3,9 Millionen Registrierungen und Käufen ausgewertet.

Wie die Unternehmen herausgefunden haben, können sich Shop-Betreiber nicht nur über mehr In-App-Kundschaft freuen. Die Konsumenten sind insgesamt geneigter, mobile Apps zu nutzen, was sich in den gesunkenen Akquisekosten im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt. Die Kosten sollen im globalen Durchschnitt das ganze Jahr über zwischen rund 26 und 39 Euro (30-45 USD) liegen – deutlich mehr Stabilität im Vergleich zum schwankenden und teuren Preisniveau von 2018. Während die Kosten um ein Drittel gesunken sind, ist das Verhältnis von Installationen zu Einkäufen in der gleichen Zeit um fast 50 Prozent in die Höhe geschossen.

Im deutschen Markt sind die Akquisekosten dagegen überdurchschnittlich hoch. Knapp jeder zehnte Nutzer kauft nach Installation der App und Registrierung auch etwas ein. Damit kostet ein zahlender Kunde den Werbetreibenden rund 57 Euro (65 USD). Ein Wermutstropfen für die vergleichsweise hohen Akquisekosten sind die hohen Retention Rates von deutschen Nutzern. Im europäischen Vergleich liegt die Retention Rate in Deutschland zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt.

Eine Shopping-Hochsaison gibt es Mobile nicht mehr

Traditionell konzentrieren sich Shopping-Apps im Marketing auf die Feiertage zum Jahresende, um shoppingfreudige Verbraucher zu erreichen. Die Saison geht zum Beispiel in den USA schon am Black Friday los und dauert bis nach Neujahr an. Die Trends in 2019 stellen diese Strategie jedoch deutlich in Frage: Ist die Vorweihnachtszeit immer noch die wichtigste Saison für den Onlinehandel?

Die Studie zeigt, dass mobile Anzeigenkampagnen in Verbindung mit traditionellen Feiertagen kein Erfolgsgarant mehr sind. Immer mehr global aktive Onlinehändler feiern inzwischen ihre eigenen jährlichen Einkaufs-Tage, zum Beispiel den Amazon Prime Day im Juli oder Alibaba Singles Day im November. Infolgedessen nehmen Kunden nicht mehr nur die Feiertage im Winter zum Anlass, um ausgiebig einzukaufen, sondern shoppen inzwischen das ganze Jahr über.

„Die Shoppingsaison im Winter wird es weiterhin geben, sowohl mobil als auch in den Geschäften”, erläutert Mark Ellis, Mitgründer und CEO von Liftoff. „Aber unsere Daten zeigen, dass Kunden inzwischen das ganze Jahr über einkaufen. Das deutet darauf hin, dass die traditionelle Vorweihnachtssaison nicht mehr wie früher die wichtigste Zeit für den kommerziellen Erfolg einer Marke ist.”

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