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PROGRAMMATIC

Ads.txt verbreitet sich rasant

29. January 2018
Bild: SeanPavonePhoto - Adobe Stock

Die Verkaufsseite im Online Marketing zeigt starke Bemühungen, transparenter zu werden. Vor etwa drei Monaten berichtete die Adtech-Plattform Adform, dass gerade mal jede vierte Domain der reichweitenstärksten deutschen Webseiten das Anti-Ad-Fraud-Skript Ads.txt implementiert hatte. Neueste Zahlen von Adform zeigen die starke Verbreitung des Skripts.

Die Online Marketing-Branche hat in unter drei Monaten mit bemerkenswert hohem Tempo Ads.txt adaptiert. Wie das BI-Teams von Adform mitteilt, haben weltweit über 75 Prozent der Publisher den Mechanismus zur Identifizierung, Tracking und Prävention von Inventarbetrug und -fälschung auf ihren Seiten im Einsatz. Im Oktober lag dieser Wert noch bei rund 30 Prozent.

In Deutschland stieg der Wert von 24 Prozent auf 72 Prozent. Das Adform BI-Team hat die jeweils 1.000 reichweitenstärksten Webseiten der größten Märkte weltweit auf die Verfügbarkeit von Ads.txt-Seiten analysiert.

Bild: Adform Presse

Das ist ein starkes Signal der Branche und belegt den Stellenwert von Transparenz und Vertrauen für alle Marktteilnehmer.

(Jochen Schlosser, Chief Strategy Officer bei Adform)

Mittlerweile ist auch die Einkaufsseite aktiv geworden. Bereits mehrere DSP-Anbieter haben Filter implementiert, die unautorisierte Verkäufer automatisch ausschließen.

Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Bereits im November 2017, wo der Implementierungsanteil unter Publishern nach Angaben von Adform noch bei etwa 24 Prozent lag, hatte ein Report von adstxtlab gezeigt, dass lediglich 2,5 Prozent der untersuchten deutschen Publisher das Skript in ihre Seite eingebaut hatten. Insgesamt wurden hierzulande 59.000 Domains untersucht. Die starke Abweichung der beiden Ergebnisse zeigt, dass scheinbar besonders für kleinere Webseitenbetreiber die Implementierung mit Hindernissen und einigen Schwierigkeiten verbunden ist.

Was ist Ads.txt?

Ads.txt wurde im Sommer 2017 vom IAB-Tech-Lab initiiert und gilt als effektives Tool gegen Ad Fraud im Programmatic Advertising. Es soll vor allem dem Domain Spoofing einen Riegel vorschieben. Brand Advertiser vertrauen im programmatischen Einkauf darauf, dass es sich beim Bid Request des Sellers tatsächlich um eine Impression der im Request enthaltenen Website handelt. Allerdings hatten Botnetzwerke bisher leichtes Spiel, diesem Request eine eigene Website-Liste hinzuzufügen oder gar umzuschreiben bzw. zu maskieren. Die Folge: Die DSP wird getäuscht und die Werbung des Advertisers landet auf einer völlig anderen, möglicherweise markenschädlichen Website. Damit packt Ads.txt auch das Problem des unautorisierten Resellings an, da über das Skript eindeutig zu erkennen ist, wo die angebotene Impression erzeugt worden ist und welche Plattform durch den Publisher zur programmatischen Vermarktung autorisiert wurde.

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