Das Metriken- und Marktforschungsunternehmen Comscore hat seinen Mobile App Report veröffentlicht. Darin geht es eigentlich um die digitale Mediennutzung der US-Amerikaner. Die Ergebnisse sind aber auch für den hiesigen Markt interessant, weil sie in Verbindung mit bestehende Untersuchungen zum deutschen Markt einen allgemeinen Trend aufzeigen: Die Online-Nutzung verschiebt sich nicht nur vom stationären Netz ins Mobile Web, sondern auch vom Mobile Web in die Apps der Smartphones und Tablets.
In den USA ist die digitale Mediennutzung in den letzten zwei Jahren insgesamt um 49 Prozent gestiegen. Die Nutzungszeit für digitale Medien nahm dabei vor allem auf den mobilen Endgeräten zu. Nur noch 38 Prozent der digitalen Nutzungszeit entfällt auf Desktop-Geräte. Mobile Anwendungen machen inzwischen schon 62 Prozent der digitalen Mediennutzung aus. Innerhalb der mobilen Nutzung dominieren die Apps mit 87 Prozent der mobilen Nutzungszeit. Insgesamt liegt die App-Nutzung bei 54 Prozent der gesamten digitalen Nutzungszeit.
Trotzdem bleibt Desktop durchaus relevant und sollte nicht zu schnell vernachlässigt werden. Denn auch die Zeit, die mit dem Desktopbrowser verbracht wird, hat der Studie zufolge zwischen Juni 2013 und Juni 2015 um rund 16 Prozent zugenommen.
Mobile App hat mit Wachstumraten von 90 Prozent im gleichen Zeitraum den Desktop PC inzwischen auch mengenmässig überflügelt. Mobile Browsing außerhalb der Apps hat zwar Wachstumsraten von über 50 Prozent, macht aber in totalen Zahlen nur rund ein Fünftel gegenüber Desktop aus.