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ONLINE VERMARKTUNG - Umfrage

Nutzer wünschen sich Paid Content ohne Werbung

3. Juli 2014

Die Wirtschaftsberatung Deloitte hat eine Studie zur Mediennutzung der Deutschen veröffentlicht. Gedruckte Zeitungen und Zeitschriften werden zwar noch immer gern gelesen, zunehmend beliebter werden aber digitale Inhalte. In diesem Zusammenhang nehme die „Online-Gratismentalität“ der Nutzer ab, so ein Ergebnis der Studie. Vor allem ältere und besonders junge Verbraucher seien zunehmend bereit, für Inhalte zu bezahlen, soweit diese werbefrei sind.

Für Online-News wollten 94 Prozent der Befragten kein Geld ausgeben. Für Online-Content im allgemeinerem Sinne sieht die Lage schon anders aus. Hier gaben immerhin 27 Prozent an, für werbefreien Content auch zahlen zu wollen. Im letzten Jahr waren es noch 21 Prozent. Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass unter den Befragten zwischen 31 und 47 gut zehn Prozent weniger bereit wären für Inhalte zu zahlen, als etwa unter den  über 67 oder unter 24-jährigen.

Bereitschaft für werbefreien Online-Content zu zahlen. In Deutschland, nach Altersgruppen. Grafik: Deloitte.

Für Deloitte hängt die höhere Zahlungsbereitschaft bei älteren Lesern damit zusammen, dass sie die Gratismentalität nicht so verinnerlicht hätten, wie die jüngeren. Für die ganz jungen sei bezahlter, werbefreier Inhalt vor allem deswegen beliebter, weil sie in einem viel größerem Umfang digitale Inhalte konsumieren.

Werbefreie Inhalte stoßen naturgemäß auf Zustimmung. Doch heißt Paid Content zwangsläufig auch werbefrei? Wahrscheinlicher erscheint doch ein Mischmodell. Am Kiosk würden wahrscheinlich auch die wenigsten Leser das Doppelte für ihre Illustrierte zahlen, nur damit diese werbefrei ist.

Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte: „Die Verlagslandschaft, die seit Jahren mit Absatzrückgang und Umsatzeinbruch zu kämpfen hat, bekommt durch den Wandel der Verbrauchermentalität plötzlich Rückenwind. Diesen gilt es zu nutzen: Mithilfe entsprechender Strategien können die Verlage neue Potenziale erschließen und Verluste aus dem Print-Geschäft damit ausgleichen. Wichtig ist jedoch ein ziel- und altersgruppenspezifisches Angebot – und ein unbedingter Fokus auf Qualität.“
 
Den kompletten Report finden Sie hier zum Download: "Digital Democracy Survey 2014"

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