
Der spanische Contextual-Advertising-Experte Seedtag kombiniert künftig künstliche Intelligenz mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen. Über Interessen, Emotionen und Intentionen will das Unternehmen das Verhalten von Konsumentinnen und Konsumenten besser verstehen und daraus gezielte Werbemaßnahmen ableiten. Die Spanier fassen dieses Vorgehen unter dem Namen “Neuro-Contextual Advertising” zusammen und möchten damit neue Wege im kontextuellen Targeting bestreiten.
Seedtag ist Anbieter von kontextuellen Advertising-Lösungen und wurde 2014 in Madrid gegründet. Mit Hilfe der eigenen KI-getriebenen Technologie-Plattform ermöglicht das Unternehmen seinen Werbekunden, die gewünschten Zielgruppen innerhalb von “Interessenwelten” präzise anzusprechen. Das Seedtag-Team in der DACH-Region zählt mittlerweile 25 Mitarbeitende und ist an fünf Standorten in Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart vertreten.
Im Zentrum des neuen Ansatzes steht die KI “Liz”, die laut Seedtag Signale aus Texten, Bildern und Nutzerverhalten nicht nur analysieren, sondern auch interpretieren kann. Ziel sei es, Werbung mit Momenten hoher Relevanz für die Nutzer:innen abzustimmen – etwa bei emotionaler Aktivierung oder konkret erkennbarer Kaufabsicht. Das System soll plattformübergreifend auf CTV-, Video- und Open-Web-Inventar angewendet werden können.
Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns
Zuvor arbeitete Liz mit “traditionellen” kontextuellen Methoden, die auf statischen Taxonomien, Keyword-Erkennung und URL-Analyse basierten, um vorab definierte Zielgruppen im offenen Web zu erreichen. Jetzt nutzt Liz ein neuro-kontextuelles Modell, das durch ein “tiefes inhaltliches Verständnis” Interesse, Intention und Emotion auf Netzwerkebene erfasst, um dynamische Zielgruppen über mehrere Kanäle hinweg anzusprechen und den gesamten Marketing-Funnel abzudecken. So will Seedtag einen “menschlicheren” Zugang schaffen. Die KI Liz soll also dazu in der Lage sein, Nutzerreaktionen in Echtzeit zu erfassen, Muster zu erkennen und darauf aufbauend Werbung kontextsensibel auszuspielen.
Laut Seedtag orientiert sich der neue Ansatz an der natürlichen Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns. “Die Einführung von Neuro-Contextual-Targeting markiert eine bedeutende Evolution für unser Unternehmen und ist ein entscheidender Schritt über die Grenzen des traditionellen kontextuellen Targetings hinaus”, sagt Jorge Poyatos, Gründer und Co-CEO von Seedtag. “Künstliche Intelligenz erkennt nicht mehr nur Inhalte – sie versteht Interesse, Intention und Emotion und liefert Ergebnisse über den gesamten Funnel hinweg.”
Ergänzt wird das System durch den sogenannten Liz Agent. Über ein Conversational Interface können Werbetreibende die KI direkt befragen, etwa zu Zielgruppenresonanz oder kontextueller Positionierung. Mit dem Vorstoß in die Neuro-Contextual-Technologie positioniert sich Seedtag in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt für datenschutzfreundliche Werbelösungen. Wie sich die neuen Möglichkeiten im Alltag von Marken und Agenturen genau bewähren, bleibt abzuwarten.
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