Der Streaming-Markt ist stark in Bewegung und Angebote öffnen sich neben der Finanzierung über Abos zunehmend auch der Werbung. Dementsprechend bringen sich auch “klassische” Adtech-Anbieter in Stellung, um sich ihren Teil vom AVOD-Kuchen langfristig zu sichern. The Trade Desk geht hier einen eher ungewöhnlichen Weg und launcht mit Ventura sein eigenes Betriebssystem für Streaming-TV. Auf den ersten Blick entfernt sich das Unternehmen damit recht weit von seinen Wurzeln als Einkaufsplattform für Digital Media im Prorgammatic-Markt, der CEO hat aber eine plausible Erklärung, warum ihre Buy-Side-Kunden am Ende von diesem Schritt profitieren.
“Bei der Entwicklung von Streaming-TV sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die Wertschöpfungskette von Werbung konsequent wettbewerbsorientiert und transparent sein muss. Nur so können Werbetreibende ihre Kampagnenperformance maximieren, Publisher die neue goldene Ära des Fernsehens finanzieren und Zuschauerinnen und Zuschauer ein besseres Streaming-Erlebnis genießen”, sagt Jeff Green, CEO und Gründer von The Trade Desk. “Diese Innovation muss über das Betriebssystem realisiert werden und sie muss von einem Unternehmen ausgehen, das selbst keine Streaming-TV-Inhalte besitzt und damit objektiv ist. Bei The Trade Desk setzen wir uns für einen fairen Marktplatz ein, der die Supply-Chain-Kosten minimiert und das Vertrauen der Werbetreibenden stärkt.”
Das Betriebssystem mit dem Namen “Ventura” soll demnach eine drastische Vereinfachung der Supply Chain für Streaming-TV-Werbung ermöglichen. Durch Minimierung von Schnittstellen und Kosten sollen Werbetreibende effizienter und transparenter agieren können. Das Betriebssystem integriert dabei Technologien wie Unified ID 2.0, die offene und datenschutzkonforme Nutzeridentifikation ermöglicht, und Openpath, das einen direkten Zugang zu Premium-Werbeflächen schafft.
Ein entscheidender Unterschied zu anderen Akteuren wie Roku oder Amazon ist, dass The Trade Desk keine eigenen Inhalte besitzt und auch keine Plattform auf der Angebotsseite betreibt. Das Unternehmen bleibt somit ausschließlich auf der Nachfrageseite aktiv, wodurch ein neutraler und objektiver Zugang zum Markt gewährleistet werden soll. Das Unternehmen erwartet, dass das neue Betriebssystem ab 2025 bei Smart-TV-Herstellern (OEM) sowie anderen Streaming-TV-Aggregatoren zum Einsatz kommen wird. The Trade Desk möchte dazu zunächst etwa mit Fluggesellschaften und Hotelketten zusammenarbeiten, um die Software in deren Geräte zu integrieren.
“Jeder, von OEMs über Fluggesellschaften bis hin zu Hotelketten, ist heute auf dem Markt für die Bündelung von Streaming-TV-Angeboten aktiv und jeder versucht, ein Geschäftsmodell für Werbung zu entwickeln und gleichzeitig das Nutzererlebnis zu verbessern”, erklärt Matthew Henick, Senior Vice President für Ventura bei The Trade Desk. “Mit unserer inhaltlichen Objektivität und unserer skalierten Nachfrage nach Streaming-TV-Werbung ist The Trade Desk einzigartig positioniert, um in diesem entscheidenden Moment Innovationen voranzutreiben.”
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