Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist längst keine Zukunftsmusik mehr und hat einen festen Platz im alltäglichen Leben eingenommen. Auch im Marketing und in der Werbung ist KI angekommen und findet laufend Anwendung, etwa bei programmatisch übermittelten Markenbotschaften oder digitalen Shopping-Assistenten. Dennoch befinden sich die meisten Technologien noch in den Startlöchern und die Transformation durch KI wird sich in den nächsten Jahren erst richtig beschleunigen. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle “The Next 10”-Forecast der GroupM, die den KI-Einsatz in der Media- und Kommunikationswelt untersucht.
Demnach macht KI-gestütztes Marketing laut GroupM-Schätzung schon heute mehr als 370 Milliarden US-Dollar der weltweiten Werbeeinnahmen aus. Das sind 45 Prozent der gesamten Werbung und das Wachstum soll ungebremst weitergehen. Die Experten von GroupM erwarten, dass der Anteil KI-gestützter Werbung bis 2032 auf 1,3 Billionen US-Dollar ansteigen und damit mehr als 90 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen wird. Unter KI-gestütztem Marketing versteht die GroupM dabei alle Prozesse, bei denen KI zum Einsatz kommt. Dies betrifft die Bereiche Insight-Generierung über Aktivierung bis hin zur Optimierung.
Ihre größte Stärke soll KI in den nächsten zehn Jahren vor allem dann ausspielen, wenn sie Produktkommunikation, Kundenerlebnisse und Werbung im Rahmen größtmöglicher Personalisierung verknüpft. So könnte es in der Automobilbranche künftig möglich sein, virtuelle Testfahrten mit realen Straßenbedingungen im individuell konfigurierten Automodell in der Stadt des Interessenten anzubieten. Maschinelles Lernen in Verbindung mit Genomsequenzierung wird die maßgeschneiderte Werbung von personalisierten Ernährungs- und Körperpflegeprodukten ermöglichen, die auf die individuellen medizinischen Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt sind.
Verantwortungsvolle und ethische KI
Daten sind der Nährstoff für KI und spielen somit eine zentrale Rolle bei diesem Thema. Denn ein Algorithmus kann nur das wissen, was er vorher aus riesigen Datensätzen gelernt hat. Genau hier stellen sich aber ethische Fragen rund um einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Daten und dem Schutz der Privatsphäre der Verbraucher. Wie kann etwa sichergestellt werden, dass KI moralisch einwandfrei mit Kundeninformationen umgeht und dabei nicht automatisierte Entscheidungen trifft, die Menschen diskriminieren oder einschränken?
“So intelligent die KI auch sein mag: Der Mensch ist hier weiterhin gefragt, die zentralen Fragen zum künftigen Einsatz von KI in der Werbung zu beantworten. Diese Verantwortung können wir nicht an die KI delegieren“, erklärt Daniela Tollert, Chief Growth Officer (CGO) bei GroupM Deutschland. „Mit Blick auf die rasante KI-Entwicklung in den kommenden zehn Jahren muss es in unserer Branche schon heute darum gehen, einheitliche Ziele und Leitplanken festzulegen, die einen verantwortungsvollen und ethisch korrekten Einsatz von KI ermöglichen. Denn eines ist klar: KI ist gekommen, um zu bleiben. Wir dürfen gespannt sein, was die KI-Zukunft in der Werbung noch so für uns bereithält!”
Takeaways
- Schon heute macht KI-gestütztes Marketing laut GroupM-Schätzung mehr als 370 Milliarden US-Dollar der weltweiten Werbeeinnahmen aus.
- Bis 2032 soll dies auf 1,3 Billionen US-Dollar ansteigen.
- Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI und Daten bleibt jedoch unabdingbar.
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