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STUDIEN & ANALYSEN

Marketing im Mittelstand: Weniger Messen und deutlich mehr Online

10. August 2020
Bild: Leon Seibert – Unsplash

Die Corona-Pandemie hat die weltweite Wirtschaft aus dem Gleichgewicht gebracht und verändert zunehmend auch die Strukturen innerhalb von Unternehmen. Covid-19 treibt dabei die Digitalisierung voran und lässt Werbegelder vermehrt ins Digitale wandern. Eine aktuelle Umfrage unter Führungskräften in kleinen und mittelständischen Unternehmen hat nun untersucht, wie die Krise bewährte Unternehmensstrategien und -prozesse im Marketing verändert. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: sinkendes Marketing-Budget, weniger Messen, mehr Online.

Die Umfrage wurde von Visable, die Dachmarke der B2B-Plattform Wer liefert was, zusammen mit Yougov durchgeführt. Dazu wurden im Juli 2020 über 540 Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen der DACH-Region in einer Online-Erhebung befragt. Dabei zeigt sich, dass das Marketing im nächsten Jahr Kürzungen hinnehmen muss. Jedes fünfte der befragten Unternehmen plant für das kommende Jahr mit weniger Marketing-Budget als noch für 2020 – hauptsächlich, um entstandene Umsatzeinbußen der Krise auszugleichen. In diesem Zuge werden die Gelder von analogen Disziplinen in das Online-Marketing wandern. 43 Prozent der Entscheider wollen im kommenden Jahr vermehrt auf Online-Marketing-Maßnahmen setzen. Generell sehen viele Corona als Katalysator der Digitalisierung an und 44 Prozent glauben, dass die Krise die Digitalisierung in ihrem Unternehmen vorantreiben würde.

Zudem zweifeln Marketing-Entscheider zunehmend die Sinnhaftigkeit von physischen Messen an. Mehr als ein Drittel derjenigen, die bisher auf Messen vertreten waren, planen 2021 keine Messeauftritte oder -besuche mehr. Nur ein Zehntel sieht in Messeauftritten generell noch ein wichtiges Vertriebstool. Ein gutes Substitut können hier virtuelle Events sein. So wollen knapp ein Viertel der Befragten künftig digitale Alternativen für ihr Unternehmen nutzen, worunter auch Webinare fallen. 17 Prozent der Unternehmen hat ein solches Format nach Ausbruch der Pandemie kurzfristig ins Leben gerufen.

“Meine Prognose: Jede vierte Messe wird es nach der Krise so nicht mehr geben. Schon vor dem Einsetzen der Corona-Krise gab es die Diskussion um die Zweckmäßigkeit von vielen Messen weltweit”, kommentiert Peter F. Schmid, CEO von Visable, die Umfrageergebnisse.

Takeaways

  • Jedes fünfte befragte Unternehmen plant 2021 mit weniger Marketing-Budget als in 2020.
  • Online-Marketing profitiert von der aktuellen Krise.
  • Messen spielen für mehr als ein Drittel im nächsten Jahr keine Rolle mehr. Digitale Alternativen könnten jedoch einen deutlichen Aufschwung erleben.