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Bumper Ad war gestern: Videowerbung auf Youtube wird wieder länger

24. Mai 2019 (jh)
Bild: Veri Ivanova; CC0 - unsplash.com

Die Videoplattform Youtube hat mit seiner „Bumper Machine“ erst kürzlich ein Werkzeug vorgestellt, mit dem längere Werbevideos unter Einsatz von Machine Learning auf Sechssekünder, sogenannte Bumper Ads, gekürzt werden können. Aktuelle Studienergebnisse legen jedoch einen anderen Trend nahe. Videowerbung scheint wieder länger zu werden.

Gerade in der jüngeren Zielgruppe nimmt die Aufmerksamkeitsspanne immer weiter ab und komplexe Werbebotschaften müssen in kürzester Zeit vermittelt werden. Die Bumper Ads, sechssekündige non-skippable Video Ads, waren Youtubes Antwort auf dieses Problem – ganz im Sinne einer „One Second“-Strategie.

Die Studienergebnisse des Analytic-Unternehmens Mediaradar belegen jedoch: Der Anteil von Sechssekündern auf Youtube geht zurück und Videowerbung wird wieder länger. So sank der Anteil der kurzen Spots vom ersten Quartal 2018 bis zum ersten Quartal 2019 von 20 Prozent auf 16,5 Prozent. Gleichzeitig steig der Anteil von 30-Sekunden Spots von 19 auf 24 Prozent.

Mediaradar untersuchte die Werbeformate aller gängigen Videoplattformen zwischen Januar 2018 und Februar 2019. Neben dem Rückgang der Sechssekünder zeigt sich, dass die gängigste Videolänge zwischen 12 und 16 Sekunden liegt. Dabei machen 15-Sekunden-Werbespots mit einem Anteil von 47 Prozent den Löwenanteil der Videowerbung auf Youtube aus. Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 ging dieser Anteil nur leicht zurück. 15-Sekünder scheinen somit für Werbetreibende auf Youtube nach wie vor ein attraktives Werbeformat zu sein. Sie bieten den Vorteil einer kurzen Werbebotschaft und sind lang genug, um einen bleibenden, emotionalen Eindruck zu hinterlassen sowie eine Geschichte zu erzählen. Damit könnten die 15-sekündigen Spots zur neuen Ideallänge avancieren. Der Rückgang der Sechssekünder könnte auch dahingehend interpretiert werden, als dass vermehrt Werbetreibende auf die Plattform strömen, die annehmen, dass längere Werbespots durchaus funktionieren. Google bzw. Youtube müssen also deutlich mehr Aufklärungsarbeit leisten, damit sich ihre eigene präferierte Spot-Länge auch bei den Werbetreibenden als Ideallänge etabliert. Die Einführung der „Bumper Machine“ kann als ein Versuch in diese Richtung verstanden werden.

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