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MEDIA

Neuer GroupM Viewability-Standard: Es muss schon alles sein

4. Oktober 2017
Photo by Juan Jose Alonso on Unsplash

Digital ist fast alles messbar. Dies ist für die Online-Werbung und ihren teilnehmenden Parteien Fluch und Segen zugleich, weil so immer höhere Anforderungen an die Werbekampagnen gestellt werden. Die Mediaagenturgruppe GroupM Germany hat nun einen neuen Vorstoß bei der Sichtbarkeit gemacht. Sie verlangt ab jetzt: Ein Display Ad wird erst dann als „gesehen“ gezählt und dem Kunden in Rechnung gestellt, wenn 100 Prozent der Pixel für mindestens eine Sekunde sichtbar waren – in Anlehnung auf den MRC-Standard wäre das eine Viewability von 100/1.

Der neue Viewability Standard von GroupM Deutschland hat das erklärte Ziel, den Kunden den bestmöglichen Standard im digitalen Marketing zu liefern. „Nur eine Werbung, die gesehen werden kann, hat auch einen Wert“, so Bastian Lesser, Head of Digital Investments, GroupM Germany GmbH.

Bei der Messung und Abrechenbarkeit der Viewable Impression setzt GroupM Deutschland auf Meetrics als neutralen Dienstleister. Philipp von Hilgers, Co-Founder und CEO von Meetrics zeigt sich „sehr zuversichtlich, dass dieses Projekt ein Meilenstein bei der Erhöhung der Auslieferungsqualität digitaler Werbung wird.“

Und auch die Werbetreibenden sind begeistert, sehen sie doch in 100/1 eine Bestätigung ihrer jahrelangen Forderungen, dass Online-Werbung besser werden müsse. Maike Abel, Head of Media Communication, Nestlé Deutschland: „Der neue Standard 100/1 hilft uns sicherzustellen, dass die gesamte Werbefläche mit ihrer kompletten kreativen Botschaft sichtbar ist. Eine wichtige Grundlage für die weitere Interaktion unserer Konsumenten mit unseren Produkten. Wir haben bereits in anderen Ländern mit dem 100/1 Modell sehr gute Erfahrungen gemacht und sind sehr froh, dass auch der deutsche Markt sich endlich in diese Richtung hin entwickelt“. Zusammen mit PATH (People at the Heart), der eigens von MediaCom gegründeten Agentur, ist Nestlé im August mit der ersten Kampagne live gegangen, die nach der 100/1 Regel abgerechnet werden. Dort heißen sie vTKP-Kampagnen (Viewable-Tausend-Kontakt-Preis)

"Eine andere Art des Rabatts"

Laut GroupM würden auch die Vermarkter BurdaForward Advertising, G+J e|MS, IP Deutschland und SevenOne Media, die 100/1-Initiative unterstützen und böten GroupM-Kunden optional den vTKP (Viewable Tausend-Kontakt-Preis) an: Abgerechnet werden also nur Kontakte, die nachweislich den GroupM Display-Standard erfüllen, also eine Win-Win-Win Situation für den ganzen Markt? Nicht zwangsläufig. Denn die 100/1 Standard hat auch eine Schattenseite, die an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollte. Sofern Vermarkter mit einer Mediaagentur Volumenverträge nach der 100/1 Regel vereinbart haben, könnte der Vermarkter bei Unterlieferung von der Mediaagentur zur Nachlieferung aufgefordert werden. „Eine Garantie für 100/1 Sichtbarkeit oder eine Nachlieferung bei Untererfüllung ist eine andere Art des Rabatts. Einige internationale Agenturen fordern 100/1 Sichtbarkeit für ihre Kunden, das hat für uns Vermarkter zur Folge, dass wir uns auf Produkte fokussieren, die dies ermöglichen,“ sagte uns ein Mobile Vermarkter, der namentlich nicht genannt werden möchte.

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