Seelenloses Programmatic?
Jens von Rauchhaupt, 26. April 2017Thomas Koch, alias Mr. Media, langjähriger Mediaplaner, Agenturgründer, Autor und Berater ist bekannt dafür, kein Blatt vor dem Mund zu nehmen, wenn es um die derzeitige Entwicklung des Mediageschäfts geht. Koch ist einer der schärfsten Kritiker des Programmatic Advertisings. Auch von Online Werbung hält er nicht immer viel und gilt eher als Verfechter der Klassik. Was liegt also näher als den Geschäftsführer von TK-One auf die ADTRADER einzuladen und mit ihm über seine Kritikpunkte zu diskutieren.
Denn Thomas Koch hat einiges zu sagen, wenn es um den automatisierten Mediahandel geht. Koch klagt die Branche an:
” (Thomas Koch)Strategisch und gezielt eingesetzt, ist Programmatic ein faszinierendes Tool, das Effektivität und Effizienz steigern kann. Blind und universell eingesetzt macht es Marketing und Media zu einem seelenlosen Mechanismus. Es behandelt die Verbraucher respektlos wie Klickvieh und soll aus ihnen ferngesteuerte Kaufroboter machen. "All Programmatic" macht die Zielgruppenansprache schablonenhaft und läutet das endgültige Ende der Aufmerksamkeit ein.
Futter für seine Kritik bekam Koch zuvor durch das EMR Institut für Europäisches Medienrecht, das die Geschäftsmodelle der börsennotierten Mediaagenturen durchleuchtete und besonders den automatisierten Mediahandel mit seiner Intransparenz an den Pranger stellte. Das 150-Seiten starke Papier des EMR hat Koch zu einem bemerkenswerten Beitrag auf der W&V veranlasst. „Stoppt die wildgewordenen Mediaagenturen“, heißt es da.
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