„Click Injection Fraud" ist die neueste Form des Mobile Ad Frauds. Bei dieser Art von Fraud machen sich die Entwickler die „Broadcast Intent“-Funktion mobiler Android-Geräte zu Nutze, durch die bereits installierte Apps über neue Downloads und Installationen auf dem Gerät informiert werden.
Das Mobile Attribution und Analytics-Unternehmen Adjust ist auf die neue Methode aufmerksam geworden und erklärt, wie die Betrüger vorgehen: Ein Fraud-Entwickler veröffentlicht eine „betrügerische App", die Werbeeinnahmen für den Entwickler generiert, indem die App vorgibt, auf Werbeaktionen zu reagieren. Eine solche App kann ein Solitaire-Spiel oder eine banale Taschenlampen-App sein. Einmal auf dem Android-Gerät installiert, wird diese App durch „Broadcast Intents” über neue Downloads aus dem Google-Playstore informiert. In der Fraud-App wird ausgelöst nach Empfang des Broadcast Intent ein Werbeklick ausgelöst, der den Download fälschlicherweise auf eine Werbemaßnahme zurückführt. Die Betrüger erhalten so unberechtigterweise eine Auszahlung vom Marketingbudget, die typischerweise zwischen einem und fünf US-Dollar liegen kann.
Andreas Naumann, Fraud Prevention Specialist bei Adjust, sieht durch die fortwährende Bekämpfung von Mobile Fraud die Einnahmen von Fraud-Entwicklern schwinden, wodurch immer wieder neue Formen entwickelt werden, die die bestehenden Präventionssysteme umgehen: „Es bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel.”
Paul Müller, Co-Founder und CTO bei Adjust, weißt jedoch auch darauf hin, dass hier mit Fingerspitzengefühl gearbeitet werden muss: „Fraud Prevention ist ein komplexes Thema, das man mit Vorsicht behandeln muss, da die Änderungen in Echtzeit vorgenommen werden und sich auf die Daten der Analyse auswirken. Jeder überstürzte Versuch, die Daten zu säubern, kann dazu führen, dass Datensätze verfälscht werden. Das ist letztlich das langfristige Problem für datengetriebene mobile Werbetreibende: unsaubere Angaben zu Conversions und verschmutzte Daten.”
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