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ADTECH

Mit Adblock-Nutzern den Dialog aufnehmen

29. September 2016
Bild:  Paylessimages - Adobe Stock

Schon vor einiger Zeit haben große deutsche Vermarkter wie Axel Springer und Gruner & Jahr damit begonnen ihre Online-Plattformen vor Nutzern mit aktiviertem AdBlocker zu verschließen. Nutzer werden freundlich aufgefordert, den Blocker zu deaktivieren oder zur Kasse gebeten. Hierbei ist es jedoch wichtig, dem Nutzer nicht nur alternative Zahlungsmethoden zu bieten, sondern auch klarzumachen, dass Werbung als ein Zahlungsmittel zu verstehen ist.

Für eine möglichst reibungslose Kommunikation zwischen Publisher und Nutzer möchten Unternehmen wie Sourcepoint, Anbieter einer Content Compensation-Plattform, sorgen. Das Unternehmen will ab sofort mit dem Produkt „Dialogue”, Premium Publishern die Möglichkeit geben, mit ihren Zielgruppen transparent und in großem Umfang über das Angebot verschiedener Vergütungsformen zu kommunizieren. Ben Barokas, Gründer und CEO von Sourcepoint, unterstreicht: „Wir glauben, dass der Einsatz von Adblockern auch ein Symptom für eine nicht ausreichend klar geführte Kommunikation ist, die über den Wert von Inhalten und dessen notwendiger Monetarisierung im digitalen Ökosystem informiert.“

Bild: Sourcepoint Presse Ben Barokas

Im Gespräch mit Adzine erklärte er auf der dmexco, dass es für Nutzer im Wesentlichen drei Möglichkeiten gibt, für den Content, den sie konsumieren, aufzukommen: „ Erstens kann der Nutzer mit einer standardisierten Werbeerfahrung bezahlen, ohne Daten von sich preiszugeben. Allerdings müssen Publisher hier expliziert kommunizieren, dass Nutzer die Werbetreibenden für den Content zahlen lassen. Zweitens denke ich, dass viele Nutzer dazu bereit sind, ein gewisses Maß an Daten über ihre Interessen und Abneigungen zu teilen und dieses Signal an einen, mehrere oder alle Publisher zu senden. Diese Informationen sind von mehr Wert für den Vermarkter. Die Nutzer bekommen im Gegenzug weniger sowie relevantere und bedeutungsvollere Werbung, die insgesamt die Qualität des Content-Konsums weiter anhebt. Letztendlich hat jedoch auch jeder Nutzer das Recht, keine Werbung zu sehen. Wenn er die Publisher für den konsumierten Content selbst bezahlen und nicht die Werbetreibenden dafür aufkommen lassen möchte, ist das auch in Ordnung. Es muss nur einen expliziten und fairen Wertausgleich (Value Exchange) zwischen Content-Erstellern und Konsumenten geben.“

Mit „Dialogue” möchte Sourcepoint nun Premium Publisher ermöglichen, ihre Nutzer mit unterschiedlichen, auf Usergruppen-abgestimmte Nachrichten zu adressieren. So können zum Beispiel User, die bereits über ein Abonnement (Subscription Model) verfügen oder solche, die sich aktiv in ein Verlagsangebot einbringen, anders angesprochen werden, als User, die bislang noch keine Vergütung für die Nutzung der Inhalte erbracht haben. Grundsätzlich ist es so möglich, alle Nutzer mit Adblocker individuell anzusprechen.

„Über „Dialogue” können wir mit unseren Lesern wieder in Kontakt treten und über Vergütungsformen sprechen, bei denen sie mehrere Optionen finden können, einschließlich Whitelisting unserer Website oder die Verwendung eines Opt-in für ein werbefinanziertes Angebot", sagt Nick Flood, Head of Product bei Dennis Publishing, ein unabhängig geführtes Medienunternehmen in Großbritannien. „Wir arbeiten mit „Dialogue”, um mit unseren Nutzern in großem Umfang zu kommunizieren und um wieder einen Ausgleich für unsere Leistungen, der sich nach dem Content-Konsum unserer Nutzer orientiert, zu erzielen. Die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend und wir werden weitere Erfahrungen mit dem Markt teilen, sobald wir den Einsatz von „Dialogue” ausgeweitet haben."

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