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MEDIA - Werbemarkt

GroupM korrigiert Prognosen zu den Werbeausgaben leicht nach unten

2. August 2016

Die GroupM hat ihren weltweiten Media- und Marketing Forecast für 2016 und 2017 veröffentlicht. Für 2017 sagt die WPP-Tochter voraus, dass die gesamten Marketing- und Werbeinvestitionen weltweit die 1 Billion-Dollar-Marke überspringen werden, wobei im Jahr 2017 satte 552 Mrd. US Dollar auf das Anzeigengeschäft entfallen. Besonders das Wachstum im Digitalbereich setzt seinen Höhenflug fort, in Westeuropa geht es dabei weniger dynamisch zu als in anderen Regionen der Welt. Die Werbeinvestitionen im digitalen Anzeigengeschäft sorgen für 99 Prozent des Nettowachstums 2016 im Vergleich zu herkömmlichen Medien. Allerdings musste GroupM die eigenen Vorhersagen für 2016 aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen in Brasilien und China leicht nach unten korrigieren.

Das zuvor vorhergesagte Wachstum der Werbeausgaben von 4,5 Prozent hat die GroupM diese Schätzung für 2016 auf 4,0 Prozent von 22 Mrd. auf 20,5 Mrd. US Dollar heruntergesetzt. Diese Abschwächung führt GroupM auf die Normalisierung des chinesischen Werbemarktes zurück nachdem dort die Investitionen in Medien im Schnitt die 50-Prozent-Marke übersprungen haben. Angesichts der Abschwächung in China glaubt GroupM, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr wieder den Hauptbeitrag zum globalen Anzeigenwachstum leisten werden.

Insgesamt fällt der Anstieg der digitlane Werbeausgaben zukünftig moderater aus, das Wachstum schwächt sich ab, bleibt aber zweistellig. Lag der Anstieg der Werbeinvestitionen 2015 noch bei 18%, steigen sie dieses Jahr noch um 14% und für 2017 prognostiziert das Agenturnetzwerk eine Steigerung von 12%.

Werbeinvestitionen in Deutschland: Online ist Treiber, Programmatic-Motor stottert

Während das Anzeigengeschäft in der Mediengattung Print dieses Jahr besonders stark Federn lassen muss, steigen die Online-Werbeausgaben um 11%. Besonders die Bewegtbildwerbung für Instream-Formate steigen dieses Jahr und auch im Bereich Mobile prognostiziert GroupM einen deutlichen Anstieg der Werbeinvestitionen.

Die TV-Spendings zeigen sich dieses Jahr überraschend stabil. GroupM macht dafür auch das Sportjahr 2016 mit den Europameisterschaften und der Olympiade in Brasilien verantwortlich. Auch Adressable TV wird hierzulande weiter an Bedeutung gewinnen.

Ebenso erhofft sich das Agenturnetzwerk sehr bald einen positive Entwicklung im Radiogeschäft, weil die ma-Radio nun digitale und analoge Radionutzung gemeinsam ausweisen will.

Programmatic Advertising wird es laut dieser Prognose weiterhin in Deutschland schwer haben. Erst im letzten Quartal 2016 glaubt GroupM an einem Durchbruch der deutlich zu Lasten von „Standard Display Advertising“ gehen wird, womit wohl die klassische Umfeldbuchung gemeint ist.

Brexit und seine Auswirkungen

Besonderes Augenmerk legte GroupM in seiner aktuellen Vorschau auf die Auswirkungen des Abstimmungsergebnisses in Großbritannien zum Austritt aus der Europäischen Union. Adam Smith, Futures Director bei GroupM: „Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich kein belastbarer Beweis für einen Effekt des Brexit auf die Makroindikatoren oder auf Budgetentscheidungen erkennen.

Es ist allerdings wahrscheinlich, dass Unternehmen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten weniger investieren werden. Die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie das Wachstum bei den Löhnen und bei der Produktivität werden geringer ausfallen, als es bei einem anderen Ergebnis der Fall gewesen wäre. Dieser Unterschied wird sich aber eher graduell und nicht in großen Schwankungen bemerkbar machen".

(Adam Smith, Futures Director , GroupM)

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