Fernseher warten mit immer besseren Features auf: Ultra High Definition/4K, 3D, Upscaling, Smart TV. Dabei ist der eigentliche Star des Wohnzimmers ein anderer Bildschirm, der Second Screen. Dies will die Mediaagentur Initiative mit ihrer jährlichen Studie „My Screens“ über die Sehgewohnheiten der Fernsehzuschauer erneut herausgefunden haben. Im Mittelpunkt der Befragung steht die Parallelnutzung von TV und weiteren Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet und PC. Online befragt wurden 1.076 TV- und Internetnutzer im Alter von 14 bis 59 Jahren im agentureigenen Connections Panel.
Knapp drei Viertel der Fernsehnutzer nutzen mittlerweile einen sogenannten Second Screen, wenn sie vor dem TV sitzen. Nachdem dieser Anteil 2014 von 68 Prozent auf 74 Prozent stark angestiegen ist, pendelt er sich in der aktuellen Befragung auf dem hohen Niveau des Vorjahres ein. Auch der zeitliche Anteil der Nutzung eines zweiten Geräts während des Fernsehens hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert. 35 Prozent der Multiscreener nutzen in mehr als der Hälfte ihrer Fernsehzeit gleichzeitig ein weiteres Gerät.
Es gibt jedoch Unterschiede im Alter und im Geschlecht. Je älter die Multiscreener sind, desto geringer ist ihr Parallelnutzungsanteil an der gesamten Zeit vor dem TV-Gerät. Ebenso sind es vorallem Frauen, die neben dem TV mehr Zeit am Second Screen verbringen als Männer.
Smartphones regieren den Second Screen
Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Smartphone-Nutzung als zweiter Bildschirm von 64 auf 70 Prozent. Dagegen bleibt die parallele Nutzung von Tablets stabil bei 28 Prozent. Laptop und Desktop-PC verlieren an Boden. Ihr Anteil an der Multiscreen-Nutzung sinkt von 52 auf 50 Prozent (Laptop) sowie von 27 auf 22 Prozent (PC).
Werbepause: Zeit zum Schreiben
Besonders in den Werbepausen verlieren viele Werbetreibende ihr Publikum an den zweiten Bildschirm. Neun von zehn Multiscreenern nutzen in dieser Zeit den Second Screen.
Das für Second Screen-Nutzung anfälligste Fernsehformat ist Scripted Reality. Es verzeichnet mit 85 Prozent die höchste Quote an Parallelnutzern, gefolgt von Sportsendungen (81 Prozent) und Talkrunden (78 Prozent). Nachrichten (61 Prozent) und Spielfilme (66 Prozent) bleiben die Genres mit der geringsten Parallelnutzung. Diese Formate können die Zuschauer erwartungsgemäß stärker an die jeweilige Sendung binden.
56 Prozent der Multiscreener kommunizieren immer oder fast immer parallel zum TV mit ihren Zweitgeräten. Ungefähr die Hälfte davon (27 Prozent) diskutieren über TV-Inhalte oder kommentieren sie. Hauptsächlich diskutieren sie während der Sendung (49 %) und in den Werbepausen (37 %). Dabei wird über Spielfilme genauso viel „gesprochen“ wie über Nachrichten (20 %).
Bevorzugte Kanäle für die Kommunikation sind Facebook (66 %) und WhatsApp (61 %) sowie Google+ (15 %) und Twitter (12 %). Sogar SMS sind mit 19 Prozent ein immer noch beliebter Kanal, um sich mit anderen über das laufende Programm zu unterhalten.
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