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Online-Werbewirtschaft reguliert sich selbst

19. November 2012 (sg)

Ein einheitliches Piktogramm an den Werbemitteln weist künftig auf Einsatz nutzungsbasierter Online-Werbung durch Werbedienstleister hin. Die Bundesregierung begrüßt die Selbstregulierung der Branche. Zur Koordinierung und Durchsetzung der Pflichten aus der Selbstregulierung in Deutschland wurde der Deutsche Datenschutzrat Online-Werbung (DDOW) mit Sitz in Berlin gegründet.

Unter dem Dach des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW hat die deutsche Online-Werbewirtschaft die Selbstregulierung im Bereich nutzungsbasierter Online-Werbung gestartet. Ein einheitliches Piktogramm soll künftig direkt an den Werbemitteln darüber informieren, wenn Werbedienstleister nutzungsbasierte Online-Werbung ("Online Behavioral Advertising", kurz "OBA") einsetzen. Per Klick auf das Piktogramm wird ersichtlich, welche Dienstleister hinter der Datenerhebung und -nutzung stehen. Zudem können Privatnutzer auf einer zentralen Website anbieterübergreifend entsprechend ihrer individuellen Präferenzen den Einsatz von OBA steuern.

Michael Kern

Online-Werbung ist und bleibt die wichtigste, unverzichtbare Finanzierungsgrundlage für vielfältige, gerade auch kostenlose Dienste- und Inhaltsangebote im Internet. Die Relevanz der werblichen Information bestimmt dabei entscheidend über den Nutzen der Werbebotschaft. Bedeutung gewinnt hierfür zunehmend OBA, bei dem oft spezialisierte Werbedienstleister auf Basis anonymer beziehungsweise pseudonymer Nutzungsdaten Annahmen über die mutmaßlichen Interessen von Konsumentenzielgruppen treffen. Die DDOW soll die Transparenz und Kontrollmöglichkeiten  in diesem Bereich stärken.

"Mit der Gründung des Deutschen Datenschutzrates Online-Werbung ergänzen wir das seit 40 Jahren etablierte System der Werbeselbstregulierung im ZAW um eine digitale Komponente (dem transparenten Beschwerde- und Sanktionsmechanismus für die Durchsetzung der Selbstregulierung) und stellen uns so für die Zukunft noch breiter auf", so Michael Kern, Präsident des ZAW.

Matthias Ehrlich

"Die neue Selbstregulierung setzt auf den bestehenden Leistungen der deutschen Online-Werbewirtschaft für datenschutzfreundliche Technologien auf. Wir wollen für besseres Verständnis der Privatnutzer von den Zusammenhängen bei Online-Werbung sorgen und sie damit in ihrer Selbstbestimmung unterstützen. Gleichzeitig wird so den spezialisierten Dienstleistern ermöglicht, den Mehrwert ihrer Leistungen und deren technische Basis greifbar zu machen", erläutert Matthias Ehrlich, Vizepräsident des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), die Ziele der Initiative. 

Matthias Wahl

Zum Sprecher hat der DDOW mit Matthias Wahl einen profilierten Vertreter der deutschen Online-Werbewirtschaft gewählt. "Akzeptanz und Vertrauen sind die Basis für erfolgreiche Werbung. Hierfür soll die neue Selbstregulierung die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Ihre Vorgaben sind europäisch harmonisiert", betont Wahl. "Dank der neuen Selbstregulierung kann der private Nutzer künftig durch ein einheitliches Piktogramm direkt an den Werbemitteln mehr über den Einsatz von OBA erfahren. Auf einen Blick sieht er, ob und welche Werbedienstleister Informationen für nutzungsbasierte Online-Werbung erheben und verwenden. Und über das zentrale Präferenzmanagement kann der Einsatz solcher Werbung direkt und einfach gesteuert werden. Vervollständigt wird das System durch einen effektiven Beschwerdemechanismus und ein verbindliches Sanktionsverfahren", fasst der DDOW-Sprecher die wichtigsten Elemente der Initiative zusammen.

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