Das Schweizer Startup C Wire möchte eine Brücke zwischen strategischer Zielgruppendefinition und operativer Mediaaktivierung im Open Web schlagen. Dafür hat das Adtech-Unternehmen einen KI-Agenten für das Persona-Marketing entwickelt. Dieser soll den Weg von der Planung zur programmatischen Umsetzung verkürzen und bessere Ergebnisse erzielen als rein semantisches Targeting.
C Wire wurde 2020 in Zürich gegründet und hat sich dem kontextuellen Targeting im Verbund mit aufmerksamkeitsstarken Werbeformaten verschrieben. Dabei lassen sich die Schweizer unter anderem von Social Media inspirieren, wie Formate wie Story Ads, Vertical Video oder auch Gamification-Elemente veranschaulichen. Diese liefert C Wire programmatisch im eigenen Publisher-Netzwerk aus. Für die Publisher bedeutet dies die Monetarisierung ihres Traffics, ohne auf IDs angewiesen zu sein. Im vergangenen Jahr hat C Wire den Sprung nach Frankreich und in die DACH-Region gemacht.
Agent und Agentur im Duett
Die Lösung für die cookielose Zielgruppenplanung, die nun auf den Markt kommt, arbeitet auf der Basis von Personas. Diese lassen sich ausgehend von einer bestehenden Landingpage oder bereits vorhandenen Zielgruppenbeschreibungen gemeinsam mit der KI definieren. Das System erläutert, warum eine Persona für eine Marke oder ein Produkt relevant ist und welche kontextuellen Themenfelder damit verbunden sind. Die so entstehenden Persona-Objekte können von Strategie-, Media- und Kreativteams eingesehen und weiterentwickelt werden.
Die KI ordnet die definierten Personas dann dem kontextuellen Datenmodell von C Wire sowie seinem Publisher-Netzwerk zu. Jede URL und jede Werbeplatzierung wird laut der Schweizer gegen jede Persona gescort und kann anschließend programmatisch über Deals, Direktbuchungen oder den unternehmenseigenen Bidder aktiviert werden. Rui de Freitas, Gründer und CEO von C Wire, betont insbesondere die Transparenz des Verfahrens: „Wir brauchen in der Adtech-Branche kein weiteres Black-Box-System. Das nächste Jahrzehnt gehört Agenten, die über Kontext und Outcomes nachdenken, und Teams, die sehen und beeinflussen können, was diese Agenten tun.”
Erste Tests verzeichneten rund 30 Prozent höhere Klickraten und eine mehr als 50 Prozent gesteigerte View-Through-Rate bei Video-Assets im Vergleich zu einem rein semantischen, kontextuellen Ansatz. Der Persona-Agent ist zunächst allerdings nur für ausgewählte Marken und Agenturen in Europa verfügbar.
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