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DISPLAY ADVERTISING

Programmatische Display Ads mit psychologischen Hebeln

10. Oktober 2025 (apr)
Bild: Kyle Anderson – Adobe Stock Bild: Kyle Anderson – Adobe Stock

Zum Start des vierten Quartals bringt das italienische Adtech-Unternehmen Aryel ein Set an programmatischen Display Ads auf den Markt, das sich psychologischer Wirkmechanismen bedient. Die Formate sollen Werbetreibenden helfen, Nutzer:innen zu schnellerem Handeln zu bewegen, indem sie bekannte Biases aus der Verhaltenspsychologie in den Anzeigenaufbau integrieren.

Die Mailänder setzten dafür auf eine ganze Reihe psychologischer Prinzipien, wie unter anderem Knappheit (Scarcity Bias), Dringlichkeit (Urgency Bias) und soziale Bewährtheit (Social Proof). Dies sind klassische neuromarketingbasierte Hebel, die seit Jahren im Performance Marketing genutzt werden, nun aber als eigenständige interaktive Elemente innerhalb von programmatischen Kampagnen umgesetzt werden sollen. „Während der Digital Holidays agieren Werbetreibende in einem Umfeld extremer Sättigung, in dem nicht mehr Sichtbarkeit den Unterschied macht, sondern die Fähigkeit einer Botschaft, eine sofortige Reaktion zu erzeugen“, weiß Mattia Salvi, CEO von Aryel.

Modularer Aufbau zum Testen der psychologischen Trigger

So soll ein Hinweis wie „3 items left“ Knappheit unmittelbar im Werbemittel visualisieren, während ein ablaufender Timer die Wahrnehmung von Dringlichkeit verstärkt. Ergänzt wird das Set etwa durch Call-to-Actions wie „Buy what people love“ oder Sternchen-Bewertungen, die soziale Bewährtheit als Handlungsanreiz nutzen. Die Werbetreibenden können aus unterschiedlichen Varianten wählen und sie gegeneinander laufen lassen.

Auch wenn Aryel vor allem für immersive Werbeerlebnisse rund um Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) bekannt ist, kommen sie in dieser Formatreihe nicht zum Einsatz. Stattdessen handelt es sich um interaktive Anzeigen wie Card-Flips, Carousels oder animierte Globes, die als Rich Media Ads programmatisch ausgeliefert werden können, auch in 3D. Dabei handelt es sich um Widgets, die aus verschiedenen Teilen zusammengestellt und in das Werbemittel eingebettet sind. So sollen sich die einzelnen Bausteine im Vergleich zu starren Display Ads einfacher A/B-testen lassen. Das betrifft vor allem die psychologischen Trigger, die Werbetreibende als separate Elemente präziser messen können.

Integration in KI-Chat-Umgebungen

Parallel dazu experimentiert Aryel mit der Integration von Display Ads in Chat-Interfaces mit KI-Assistenten. Aufbauend auf den jüngsten Entwicklungen rund um native Werbeformate in Chatbots, wie etwa bei Chat GPT, Claude oder Perplexity, sollen die Anzeigen kontextuell in laufende Gespräche eingebettet werden, ohne den Dialogfluss zu unterbrechen.

Laut Aryel erscheinen die Ads als klar gekennzeichnete Inhalte neben den Antworten der KI oder als produktbezogene Empfehlungen im Gesprächsverlauf. Denkbar ist auch, dass Marken Rechenpausen von Chatbots für kurze, visuell eingeblendete Werbeinhalte nutzen.

Details zum zugrundeliegenden Chatbot-Inventar hält das Unternehmen allerdings bislang unter Verschluss. Aryel verweist lediglich auf ein Netzwerk von AI-Apps, mit denen bereits Integrationen getestet werden.

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