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STUDIEN & ANALYSEN

Zwei Wochen nach Rollout: Opt-in-Raten bei ATT auf niedrigem Niveau

11. Mai 2021 (jh)
Bild: Xavier Wendling - Unsplash

Seit dem 26. April müssen sich Apps in Apple-Umgebungen dank “App Tracking Transparency” (ATT) die explizite Einwilligung von Usern einholen, um diese tracken und deren Advertising-ID nutzen zu dürfen. Der Schritt von Apple wurde bereits seit Monaten in der Branche diskutiert und beschwor Horror-Szenarien bei den Marketern herbei. Doch wie wirkt sich ATT tatsächlich auf die Opt-in-Raten aus? Dies zeigen nun Analysen der ersten zwei Wochen.

App-Entwickler sind nun also dazu verpflichtet, den Consent des Users mit dem ATT-Framework einzuholen, wenn sie Nutzerbewegungen erfassen oder auf die IDFA (Identifier for Advertising) zugreifen möchten. Die mit diesem Identifier verknüpften Daten werden von Advertisern für die Personalisierung von Werbung genutzt und sind somit ein wichtiges finanzielles Standbein für viele App-Betreiber. Zuvor konnten sie verwendet werden, wenn sich der User nicht um den Widerspruch in den Systemeinstellungen bemüht hatte. Jetzt sollen die Nutzer aktiv entscheiden können, ob sie einer App Tracking-Rechte zusprechen oder im Nachhinein wieder entziehen wollen.

Experten waren davon ausgegangen, dass ein Großteil der Nutzer das App-Tracking ablehnen werde und tatsächlich ist in den ersten zwei Wochen nach dem Rollout zu beobachten, dass die Opt-in-Raten sehr niedrig ausfallen. Dies zeigt eine Analyse von Flurry Analytics.

Demnach lag in den USA die Opt-in-Rate zu Beginn des Monats bei lediglich 4 Prozent, steigerte sich dann aber leicht auf 6 Prozent am 8. und 9. Mai – eine erschreckend niedrige Zahl. Weltweit gesehen lagen die Einwilligungsraten immerhin im zweistelligen Bereich. Zuletzt wurde die Rate global mit 15 Prozent ausgewiesen.

Op-in-Raten für ATT in Deutschland

Auch das App-Analytics-Unternehmen Appsflyer hat die Opt-in-Raten nach der Einführung von ATT analysiert, demonstriert aber deutlich höhere Raten. So lag die durchschnittliche Einwilligungsrate weltweit zwischen dem 26. April und dem 2. Mai hier bei 37 Prozent, speziell für Shopping-Apps sogar bei 43 Prozent. Diese Zahlen wirken im Vergleich zu denen von Flurry nicht ganz so erschreckend, würden aber dennoch bedeuten, dass Advertiser und App-Betreiber immer noch über 50 Prozent der User nicht mehr personalisiert mit Werbung ansprechen können. Allerdings muss aufgeführt werden, dass die Zahlen noch nicht wirklich aussagekräftig sind, da laut Appsflyer die aktuelle ATT-App-Implementierungsrate global bei 13 Prozent liegt. Für Deutschland lag die durchschnittliche Opt-in-Rate für den Zeitraum zwischen dem 26. April und dem 2. Mai laut Appsflyer bei 32 Prozent. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Entwicklung fortsetzen wird und ob ATT seinen Schrecken für Advertiser und App-Betreiber verlieren wird.

Takeaways

  • Seit dem 26. April gilt ATT in Apple-Umgebungen.
  • Weltweit gesehen lagen laut Flurry die Opt-in-Raten im zweistelligen Bereich. Am 9. Mai betrug die Rate global 15 Prozent.
  • Appsflyer zeigt deutlich höhere Raten und demonstriert, dass die durchschnittliche Einwilligungsrate weltweit zwischen dem 26. April und dem 2. Mai bei 37 Prozent lag.
  • Für Deutschland betrug die durchschnittliche Opt-in-Rate für den Zeitraum zwischen dem 26. April und dem 2. Mai laut Appsflyer 32 Prozent.

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