Der programmatische Mediahandel verschiebt sich zunehmend hinter verschlossene Türen. Insbesondere in Deutschland ist der Anteil an direkt gehandeltem Werbeinventar groß und der Trend geht hin zu privaten Marktplätzen, sogenannten PMPs, auf denen die Werbeflächen in kleinerem Kreis gehandelt werden. Das ursprüngliche Versprechen von Programmatic ist der zentrale Zugang zu sämtlichem Werbeinventar, dem die derzeitige Entwicklung jedoch entgegenläuft. Potenzielle Hilfe für Werbungtreibende und Agenturen kommt nun unerwartet von der Angebotsseite: Die Supply-Side-Plattform Smart hat ein Werkzeug entwickelt, um den Zugriff auf Inventare in PMPs und Deals zu zentralisieren.
Smart Buyer Connect (SBC) nennt sich das Werkzeug für die Nachfrageseite, das zunächst als Mediaplanungstool fungiert. Smart selbst spricht von einer “Direct-First-Plattform”, die Private Marketplaces und Deals zugänglich macht, um dort publisherübergreifend Media einzukaufen, anstatt mit jedem Anbieter einzeln Konditionen auszuhandeln. Demnach können sich die Advertiser auf der Plattform eigene Pakete zusammenstellen, die Kanäle, Formate sowie Targeting umfassen, und sich den Medieneinkauf prognostizieren lassen. Momentan ergänzt das Tool noch eine Demand-Side-Plattform (DSP), soll aber künftig auch selbstständig einkaufen können. Dazu integrieren die Franzosen die Technologie der Mobile-DSP Liquidm, die sie vergangenes Jahr von Bertelsmann übernommen haben.
“Bei Smart verfolgen wir einen Shared-Interest-Ansatz, der sowohl die Bedürfnisse der Nachfrage, als auch die der Angebotsseite vertritt und nicht die des Zwischenhändlers", erklärt Arnaud Creput, CEO von Smart. "Wir freuen uns sehr, nun mit SBC eine Lösung zur Unterstützung dieses Ansatzes in den Markt einzuführen – das bedeutet vor allem die Erleichterung direkter und leistungsstarker Deals, die die User Experience und die Ergebnisse innerhalb des digitalen Mediahandels deutlich verbessern.” Außerdem schaffe das Angebot mehr Transparenz für die Einkäufer.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Der Zugriff des Tools beschränkt sich auf die Inventare, die Smart zur Verfügung stehen und kann nur dort einen Überblick geben. Das Unternehmen arbeitet jedoch in Deutschland laut eigenen Angaben mit 13 der 15 Top-Agof-Publisher zusammen, bei denen Agenturen und Werbungtreibende demnach PMPs aufsetzen können.
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