Der Sizmek-Ausverkauf geht weiter. Berichten zufolge soll Amazon kurz vor dem Kauf der Adserving-Technologien von Sizmek stehen. Nachdem bereits vor einigen Wochen die Demand-Side- und Data-Management-Plattformen von Sizmek für rund 36 Millionen US-Dollar an Zeta Global gingen, hat es Amazon nun auf das Kerngeschäft des Adtech-Riesen abgesehen. Der Deal könnte bereits in Kürze abgeschlossen werden.
Wie Bloomberg mit Berufung auf Insider berichtet, befinden sich Amazon und Sizmek in den finalen Verhandlungen zum Kauf der Adserving-Technologien des insolventen Adtech-Anbieters. Über den Kaufpreis kann derzeit nur spekuliert werden. Zur Zeit der Insolvenzmeldung ging Sizmek davon aus, dass der Unternehmenswert zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar liegt. Das war allerdings noch vor dem Verkauf der DSP- und DMP-Technologien an Zeta Global.
Amazon könnte mit dem Kauf im Konkurrenzkampf mit Google und Facebook weiter an Boden gewinnen. Momentan ist Amazons Anteil am Advertising-Markt im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten vergleichsweise gering. Im Quartalsbericht des E-Commerce-Riesen laufen die Werbeumsätze unter der Kategore „Andere“. Allerdings sind die Umsätze in der Unternehmenssparte im ersten Quartal 2019 um 34 Prozent im Jahresvergleich auf 2,72 Miliarden US-Dollar gewachsen. Google, bei dem Advertising zum Kerngeschäft gehört, konnte im selben Zeitraum in diesem Bereich nur ein 15-prozentiges Wachstum vorweisen.
Sizmek meldete sich Anfang April 2019 insolvent. Zum Zeitpunkt der Insolvenzmeldung waren mehrere hundert Millionen Dollar an Media- und Technologiekosten offen. Die größten Gläubiger waren Index Exchange (8,9 Mio. US-Dollar), Pubmatic (7,3 Mio. US-Dollar), OpenX (5,9 Mio. US-Dollar) und Appnexus (5,3 Mio. US-Dollar). Konkurrenten wie Flashtalking und Adform stockten daraufhin ihre Mitarbeiterzahlen auf, um auf die entstehende Nachfrage seitens der Advertiser zu reagieren.
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