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ADTECH

Die Coalition Against Ad Fraud bekommt Zuwachs

19. September 2017
Bild: Gernot Krautberger - Adobe Stock

Bereits 2016 wurde die Koalition gegen Ad Fraud (CAAF) vom Berliner App-Measurement-Unternehmen Adjust in Zusammenarbeit mit zwölf App-Vermarktern ins Leben gerufen. Wie Adjust nun mitteilt, begrüßt der Zusammenschluss insgesamt 14 neue Mitglieder. AdAction, AdColony, Applift, Aarki, Dynalyst, Fyber, i-mobile, inmobi, ironSource, Jampp, Nend, Remerge, Vungle und YouAppi haben sich vertraglich zu den aufgestellten Richtlinien bekannt. Gemeinsam wollen die Partner eng zusammenarbeiten, um Werbetreibende bei der Bekämpfung von Fraud mit neuen Lösungen zu unterstützen.

Besonders im Ausland sehen sich Advertiser und Werbenetzwerke größeren Verlusten gegenüber. Nach Angaben von Adjust, lagen die Schäden durch Ad Fraud bei In-App-Anzeigen in den USA im vergangenen Jahr bei über 5,6 Milliarden US-Dollar. Am Tag lehne der Adtech-Anbieter weltweit Attribution aufgrund von Fraud im Wert von rund einer Million US Dollar ab. In Deutschland ist das Problem dagegen weniger verbreitet. Nach einem aktuellen BVDW-Report liegt die Ad-Fraud-Rate hierzulande bei gerade mal 2,2 Prozent.

Die CAAF hat eine Reihe von Leitlinien definiert, die von allen Mitgliedern eingehalten werden müssen. Sie beinhalten die Festlegung, was einen Leistungsbetrug in Übereinstimmung mit den Normen des Interactive Advertising Bureau (IAB)-Normen und des Media Rating Council (MRC) darstellt. Darüber hinaus fordern sie die Zustimmung der Mitglieder zu den Latenzrichtlinien (Richtlinien für Übertragungszeiten) ein und beinhalten eine einheitliche Definition, wer für den Umgang mit Fraud verantwortlich ist.

Yasuhiro Kai, Direktor des i-mobile Ad Network Departments, über die Koalition: "Wir sind der Koalition beigetreten, weil wir Ad Fraud beseitigen und somit ein Umfeld schaffen wollen, in dem Werbetreibende bedenkenlos mobile Anzeigen schalten können. Um Mobile Ad Fraud zu bekämpfen, setzen wir auf Datentransparenz und technologische Entwicklung, damit wir unseren Kunden ein noch besseres Produkt bieten können."

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung dieser Richtlinie ist die Praxis der Abweisung von angeblich organischem Traffic. Hier werden zwei Parteien in die Verantwortung genommen und zur Zusammenarbeit angehalten: Auf der einen Seite steht der Attribution-Anbieter, der den Fraud erkennt und abweist. Auf der anderen Seite stehen die Netzwerke, die Werbetreibende nicht für betrügerische Aktivitäten zahlen lassen und sich gleichzeitig dazu verpflichten, betrügerische Publisher aus ihrem System zu entfernen.

Christian Henschel, CEO von Adjust fasst zusammen: "Der Kampf gegen Fraud in der mobilen Werbebranche ist wirkungslos, wenn wir nicht zusammenarbeiten. Die Entwicklung und Einhaltung dieser Richtlinien ist somit entscheidend. Alleine kann dieser Weg nicht beschritten werden. Nur gemeinsam können wir das System effektiv vor Fraud schützen.”

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