Sie sind eine Mischung aus Foto und Video und haben bereits die Aufmerksamkeit von großen Marken auf sich gezogen. Kürzlich hat auch CNN Style die Cinemagraphs für sich entdeckt. Trotzdem lässt der Durchbruch der nahezu hypnotischen Eyecatcher noch etwas auf sich warten. Doch das soll sich jetzt ändern – der Technik sei Dank.
In der Vergangenheit haben bereits Coca-Cola und Budweiser die Bewegtbilder für sich genutzt. Für einen Cinemagraph wird eine Videodatei so bearbeitet, dass sich nur ein Teil davon in einer Endlosschleife bewegt. Der Rest steht still. Dadurch entsteht eine hypnotisierende Kombination.
In den sozialen Medien spielen Marken schon seit geraumer Zeit mit der Technik. Cinemagraphs gibt es bereits seit 2011. Vier Jahre später haben auch Werbetreibende die Technologie erstmals großflächig für sich genutzt.
Doch auch 2015 war die Technik noch nicht komplett ausgereift, weiß Marco Woldt, Co-Founder von Gallereplay, zu berichten: „Noch vor zwei Jahren, als wir Gallereplay gegründet hattenen, waren wir mit einigen Hürden in der Einbindung von Cinemagraphs auf Webseiten und in sozialen Netzwerken konfrontiert. Seitdem hat sich sehr viel getan: Auf Facebook und Instagram werden kurze Videos mittlerweile ohne Play-Knopf und in der Endlosschleife wiedergegeben. Auch auf Webseiten ist es kein Problem mehr Cinemagraphs einzubinden, hier hat sich MP4 als Standard für Videos durchgesetzt und die Möglichkeiten für Mobile haben sich verbessert. Diese technischen Fortschritte waren notwendig und sorgen jetzt dafür, dass sich Cinemagraphs verbreiten können.“
Cinemagraphs steigern Engagement
Das US-amerikanische Unternehmen Flixel hat zusammen mit Microsoft eine Cinemagraph-Kampagne in den sozialen Medien durchgeführt und die Ergebnisse veröffentlicht. Zum Vergleich wurde ebenfalls eine Kampagne mit statischen Bildern durchgeführt, um einen Vergleichswert zu erhalten. Ziel war es, kleinen bis mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie Privatnutzern die neueste Version der Surface-Geräte zu präsentieren. In den acht Tagen der Kampagnen wurden 19,2 Millionen Impression ausgespielt.
Im Vergleich zu den normalen Werbemitteln konnte Microsoft auf Twitter mit den Cinemagraphs die Engagement-Rate von 1,96 Prozent um 10 Prozent steigern. Auf Facebook, wo die Nutzer ohnehin viele Videos in ihrem Newsfeeds gewohnt sind, konnte das Engagement immerhin von 0,83 Prozent um 85 Prozent vergrößert werden. Der Softwareriese hat zudem auf Instagram für die neuen Geräte geworben und konnte dort durch die Cinemagraphen sogar sparen. Die Kosten für ein Engagement, die für normale Bilder bei etwa 0,81 US-Dollar lagen, sind laut Flixel um 45 Prozent gesunken.
Bald auch außerhalb von Social Media groß?
Mittlerweile sind die Bewegtbilder aber nicht mehr allein in den sozialen Medien zu finden. Woldt berichtet: „Es stimmt, dass die meisten Kampagnen für Social Media produziert wurden. Wir haben aber auch bereits für andere Arten von Display Ads Cinemagraphs produziert, beispielsweise für Google-Bannerwerbung. Wie bereits erwähnt wird das Thema nun auch zunehmend für Außenwerbung interessant. Weitere Einsatzorte sind Präsentationen, Webseiten, Newsletter und Video-Walls. Lufthansa hat beispielsweise vor kurzem eine neue Lounge am Flughafen in Boston mit einer großen Video-Wall eröffnet, die sie mit einem Cinemagraph von uns bespielt haben.“
Gerade im digitalen Out-of-Home-Bereich (OoH-Bereich) versprechen sich Gallereplay-Gründer Lydia Dietsch und Marco Woldt in Zukunft mehr Verbreitung. Dietsch erzählt: „Wir stehen mit einem großen Anbieter für Out-Of-Home-Medien in Kontakt, der uns bestätigt hat, dass noch in diesem Jahr viele klassische Werbeplakate im Süden und Westen Deutschlands durch digitale Displays ersetzt werden. Auch hier erwarten wir eine wachsende Nachfrage an Cinemagraphs.“
Man sei sich natürlich bewusst, dass solche Entwicklungen Zeit brauchen und nach wie vor viele Menschen das Medium noch nicht kennen. Jedoch sehe man sich in der Pflicht, Cinemagraphs auch der großen Masse vorzustellen und so zu verbreiten. Technische Einschränkungen müssen Marco Woldt und Lydia Dietsch jetzt jedenfalls nicht mehr in Kauf nehmen.
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