Das Acceptable Ads Committee (AAC) von Adblock Plus-Mutter Eyeo ist fast vollständig. Es fehlen nur noch drei stimmberechtigte Mitglieder. Das Komitee entscheidet darüber, welche Ads auf eine Whitelist kommen und nicht von Eyeos Produkten geblockt wird. Für Publisher besteht jedoch nach wie vor ein Haken.
Mit der Initiative möchte sich Eyeo komplett aus der Entscheidung zurückzuziehen, seine "Acceptable Ads" zu wählen. Das Unternehmen scheint damit bezwecken zu wollen, sich den Anschuldigungen für zwielichtige Praktiken entgegenzustellen und sein Image aufzupolieren. Werbetreibende Unternehmen drängen sich offenbar nicht für einen Sitz im Komittee auf. Bisher findet sich dort nur ein Advertiser.
Insgesamt wird das Komitee elf stimmberechtigte Vorstände umfassen, die sich auf neun Mitgliedergrupen zusammensetzen. Bisher sind acht Vorstandpositionen besetzt. Allein zwei Plätze von Digital Rights Organisationen und ein Platz für Nutzer sind noch zu besetzen. Der Nutzer-Platz soll mittels einer Social Media-Kampagne ermittelt werden und wird von Eyeo besonders hervorgehoben. Zum ersten Mal sollen auch Nutzer in Entscheidungsprozessen vertreten sein.
Zu den Produkten, die unter die Acceptable Ads-Richtlinien fallen gehören Adblock Plus, Adblock, Adblock Browser und Crystal.
Das Accetabe Ads Committee setzt sich wie folgt zusammen:
Unternehmens-Gruppe
- Advertisers: Dell (stimmberechtigt)
- Ad-tech: Rocket Fuel Inc. (stimmberechtigt); Rakuten Marketing; Native Ads, Inc.; Sharethrough; The Media Trust; BuySellAds.com Inc.; Criteo; Look Listen; ZEDO; Bidio, Inc.; Instinctive, Inc.; Adtoma AB
- Advertising agencies: M&C Saatchi Mobile (stimmberechtigt); The Tombras Group; Saatchi & Saatchi; TLGG; Schaaf-PartnerCentric
- Publishers and content creators: Condé Nast (stimmberechtigt); Dennis Publishing; Local Media Consortium; TED Talks; Leaf Group
Experten-Gruppe
- Creative agent: Jay Morgan (of J. Walter Thompson Worldwide )
- Researcher: Bloor Research International Ltd.
- User agent: UC Web (maker of UC Browser, a subsidiary of Alibaba)
Verbraucherschutz-Gruppe
- Digital Rights Organizations (x3):
- - Fight for the Future
- - [noch offen]
- - [noch offen]
- Nutzer-Recruiting ab 15. März
Für große Publisher dürfte das AAC jedoch nicht mehr als ein Vorwand sein, die Geschäftspraktiken von Eyeo in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Denn sie müssen immer noch Gebühren an Eyeo entrichten, damit freigegebene Ads, die meist schnellere Ladezeiten mit sich bringen, auch auf ihrer Seite gezeigt werden.
Dem Acceptable Ads Committee steht die Coalition for Better Ads gegenüber. Sie besteht aus Unternehmen, Verbänden und Agenturen, wie Google, GroupM, P&G, Unilever und dem BVDW. Das Ziel ist ähnlich. Die Koalition setzt sich für ein verbessertes Nutzererlebnis und die Entwicklung neuer Standards für Online-Werbung ein.
Erfreulich für Adblock-Gegner: Wie BVDW und OVK berichten, wurden im vierten Quartal nur auf 17,04 Prozent der Page Impressios die Auslieferung von Online-Werbung verhindert – im Dritten waren es noch 19,11 Prozent.
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