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DISPLAY ADVERTISING - OVK-Zahlen für 2016

Digitaler Werbemarkt zeigt sich robust und stabil

Jens von Rauchhaupt, 22. Februar 2017

„Der Digitale Werbemarkt in Deutschland wächst robust und stabil.“ Hörbar zufrieden präsentierte gestern der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW in einer Pressekonferenz die Marktzahlen für die grafische Digitalwerbung. Insgesamt seien die Umsätze bei der Desktop- und Mobile-Werbung im vergangenen Jahr um 6,5% gewachsen. Das übertrifft die im September getroffene Prognose von 6,3%. Demnach beläuft sich das Nettoumsatzvolumen des deutschen digitalen Werbemarktes auf 1,785 Milliarden Euro. Für 2017 erwartet der OVK sogar ein Plus von 7% auf 1,910 Milliarden Euro.

Vor allem die Mobile-Werbung scheint sich bei den Advertisern langsam, aber sicher zu etablieren. Leider weist der OVK die Mobile-Einnahmen der Vermarkter nicht mehr gesondert aus, aber der OVK-Vorsitzender Paul Mudter von IP Deutschland sprach hinsichtlich der Mobile-Werbeumsätze von einem „zweistelligen Wachstum im oberen Bereich“.

Paul Mudter

Neben Mobile sei vor allem auch die Bewegtbildwerbung Treiber für das wiederholte Wachstum. Den eingeloggten Journalisten präsentierte man in der Online-Pressekonferenz unterschiedliche Slides. Aus ihnen war zumindest erkennbar, dass auch noch die Desktop-Werbung wächst, allerdings weit verhaltener als Mobile. Mudter resümierte: „Wir freuen uns über eine sehr robuste Marktentwicklung – digitale Werbung wächst seit Jahren auf einem stabil hohen Niveau.“ Besonders das letzte Quartal hat den Vermarktern hohe Werbeeinnahmen gebracht. Allein in den Monaten Oktober, November und Dezember sind knapp 560 Mio. Euro der insgesamt 1,79 Mrd. Euro umgesetzt worden.

Adblockrate jetzt unter 20 Prozent

Besonders erfreulich zeigt sich die Entwicklung der Adblockrate, die nun unter die 20% gedrückt werden konnte. Hat der Werbemarkt also die Adblocker-Herausforderung gemeistert? Soweit mag man auch im OVK nicht gehen, das Adblocking bleibt ein Fokusthema des OVK. Markus Frank (AOL Germany), stv. OVK-Vorsitzender, sagte dazu: „Die insgesamt positive Entwicklung des Gesamtmarktes und ein stabiler Rückgang der Adblocker-Rate sind unter anderem auf die kontinuierlichen Aufklärungsmaßnahmen und Qualitätsoptimierungen des OVK und der Publisher zurückzuführen.“ Um den Ursachen der Adblocker-Nutzung entgegenzuwirken, hatte sich der BVDW beispielsweise im September der internationalen Initiative „Coalition for better ads“ angeschlossen.

Kommt jetzt ein Native Advertising Standard?

Mit dem Anstieg von Mobile rückt das Thema Native Advertising zunehmend in den Fokus. Und auch hierzu konnte der OVK von neuen Entwicklungen berichten. Offenbar arbeitet derzeit ein Gremium, das auf eine gemeinsame Initiative des OVK und des VDZ beruht, an einen gemeinsamen Leitfaden für native Werbeformate mit dem Ziel, einige Werbeformen einheitlich zu kennzeichnen. Diese Handlungsempfehlung beruht auf einer Erhebung unter den Nutzern, die nach der größten Akzeptanz unterschiedlicher Native-Advertising-Formate befragt wurden. Die Empfehlung ist zwar noch kein Standard, aber zumindest der erste Schritt dorthin und soll bereits in den „nächsten Wochen“ veröffentlicht werden.

Wallpaper hat ausgedient

Interessant zu beobachten ist der weiterhin freie Fall des Wallpaper-Formats, das deutlich an Bedeutung für den Werbemarkt verloren hat. Über die Hintergründe haben wir bereits vor einiger Zeit berichtet. Die Erklärung des OVK für den Niedergang des Wallpapers überraschte indes ein wenig: „Wallpaper haben ein Sichtbarkeitsproblem“, so einer der OVK Repräsentanten.

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