Vom Vermarkter zum kreativen Konzepter – Mobile-Spezialisten in neuer Rolle
Francois Roloff, 18. April 2016Im Spannungsfeld zwischen Kampagnen-Konzeptionen, Branding-Zielen, kompetitiven Preisen und Performance-Erwartungen – so in etwa lassen sich die Erwartungen an Vermarkter speziell im Bereich Mobile plakativ zusammenfassen. Tatsächlich ist diese Beschreibung nicht weit von der Realität entfernt. Denn der Vermarkter wird im Bereich Mobile immer mehr zum Übersetzer für einen Kanal, der für viele Brands und Advertiser noch fremd ist.
Das Mobile Advertising im Marketing Mix immer wichtiger wird, zeigen die ständig wachsenden Nutzerzahlen bei den mobilen Endgeräten, als auch die stetig steigenden Ausgaben für mobile Werbung. Wachstumsraten von über 50% (Quelle: OVK Report 1-2016) demonstrieren den digitalen Wandel pro Mobile als Kommunikationskanal beeindruckend. Inhalte werden mittlerweile – immer und überall – über mobile Geräte abgerufen, im Browser auf sogenannten MEW`s (mobile enabled webpages) oder in Apps, die uns in jeglicher Lebenslage unterstützen oder unterhalten. Fakt ist: Das Leben ist mobil geworden und heute ist die Mehrheit der digital vernetzten Deutschen mit einem Smartphone ausgestattet, so zählt die AGOF monatlich ca. 53 Mio. Mobile User in Deutschland (Quelle: AGOF Df 2015-12)
Neue Rolle als „Übersetzer“
Für die Werbetreibenden und ihre Kommunikation bedeutet das, einen für sie völlig neuen Kanal zu erschließen. Denn Mobile ist nicht gleich Online, auch wenn das eine verbreitete Meinung ist. Aber mit einer Vielzahl an neuen Werbeformaten, komplizierten Trackinglösungen und einem veränderten, von der Nutzungssituation getriebenem Verhalten ist Mobile ungleich komplexer als Onlinewerbung. Vor wenigen Jahren noch hieß mobile Werbung, mittels proprietärer oder eingekaufter Adserving-Technologie Banner zu schalten, die mit sorgsamer Zielgruppenansprache nicht viel zu tun hatten. Vorhandene Online-Banner wurden in mobile Formate gepresst. Dabei ist „Mobile“ eine eigene Sprache unter Einbezug von Gerätesensoriken, verspielten Gesten und spannenden Interaktionsmöglichkeiten.
Mobile Vermarkter als Umsetzer
Gleichwohl ist der Mobile-Vermarkter zum Übersetzer geworden – in vielerlei Hinsicht. Technologisch ergeben sich durch HTML5 (Rich Media und Videointegrationen) faszinierende Möglichkeiten für Werbekunden und die Ausgestaltung ihrer werblichen Kommunikation. Hinzu kommt, dass das Smartphone ein Plus an Funktionen hat, wie z. B. GPS, einen Touchscreen oder aber eine Sensorik, die auf Bewegung reagiert. Diese Besonderheiten sollten in mobilen Kampagnen-Konzeptionen bedacht werden, um dem User einen echten Mehrwert und der Brand einen interaktionsfördernden Kontakt mit der gewünschten Zielgruppe zu ermöglichen. Besonders die Mobile-Spezialisten und Vermarkter verstehen die Rolle des Übersetzers und transformieren mehr und mehr zum “Umsetzer”, kreieren Konzepte, liefern Scribbles und Mock ups und bieten eine Beratungstiefe, die über die reine Media-Beratung hinausgeht.
Die Zeit der fröhlich blinkenden oder sich überraschend über den Content legenden statischen Banner sind lange vorbei, dennoch begegnen uns diese Werbeformen auf Smartphone und Tablet noch immer. Diese degradieren mobile Werbung zu einem Störfaktor, was sie aus technischer und kreativer Sicht längst nicht mehr sein muss. Denn mobile Werbung soll begeistern und nicht stören.
EVENT-TIPP ADZINE Live - Industry Preview - Media & Tech Agenda 2025 am 22. January 2025, 11:00 Uhr - 12:30 Uhr
Welche Themen sollten Advertiser und ihre Agenturen, aber auch die Medien, ganz oben auf der Agenda haben für 2025? Welche Technologien werden bei den großen Herausforderungen, wie z.B. Datenschutz, Addressability, Qualitätssicherung, Messbarkeit und Einkaufseffizienz im digitalen Mediabusiness 2025 eine wichtige Rolle spielen? Jetzt anmelden!
Konferenz
Digital Events
Whitepaper
Das könnte Sie interessieren
-
ONLINE VERMARKTUNG Das „Pay or Consent“-Modell wird zum Spielball der europäischen Datenschützer
-
ONLINE VERMARKTUNG E-Ladesäulen als Werbefläche im Retail-Media-Kontext
-
PROGRAMMATIC Warum Programmatic Advertising trotz des Cookie-Tods weiter wachsen wird
-
DATA Auf dem Weg in die First-Party-Werbewelt?