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ECOMMERCE

Mobiles Internet verändert Kaufverhalten der Bürger

29. April 2014 (stg)

Jeder dritte mobile Internetnutzer in Deutschland sucht direkt während des Einkaufs im stationären Einzelhandel mit dem Smartphone nach günstigeren Angeboten im Internet. Jeder Fünfte hat daraufhin auch bereits Verkäufer angesprochen, um über Preisnachlässe zu verhandeln. Kommen diese den Kunden beim Preis nicht zumindest etwas entgegen, kauft jeder zweite am Ende lieber im Internet ein - auch wenn er sich zuvor im Geschäft gut beraten fühlt.

Besonders beliebt ist dieses neue Einkaufsverhalten vor allem beim Kauf von Elektronikartikeln, Urlaubsreisen, Medienprodukten und beim Abschluss von Mobilfunktarifen. Dies zeigt die aktuelle Trendstudie "Mobile Internetnutzung 2014" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research zum aktuellen Schwerpunktthema "Neues Einkaufsverhalten und Showrooming". In Zusammenarbeit mit dem Online-Befragungsdienstleister Webfrager wurden über 400 Nutzer des mobilen Internets ab 16 Jahren zu ihrem mobilen Nutzungs- und Einkaufsverhalten befragt.

Junge Verbraucher als Trendsetter

Besonders häufig vergleicht die Altersgruppe der unter 30-jährigen "Digital Natives" (43%) während des Shoppings die Preise von stationärem und digitalem Einzelhandel. Vergleichsweise zurückhaltender sind hier die über 50-jährigen "Silver Surfer" (21%). Der Trend zum direkten mobilen Preisvergleich umfasst mittlerweile nahezu alle Waren und Dienstleistungen. Größere Ausnahme stellen lediglich Waren des unmittelbaren täglichen Bedarfs dar, wie etwa Lebensmittel, die erst selten über Online-Stores bestellt werden.

"Das mobile Internet intensiviert die Konkurrenz des Online-Handels für den stationären Einzelhandel", sagt Rafael Jaron, Geschäftsführer beim unabhängigen Marktforschungsinstitut Nordlight Research. "Dass der stationäre Einzelhandel zum reinen ´Showroom´ für den digitalen Einkauf werden könnte, erscheint jedoch als Zukunftsmusik. Zumal das mobile Internet auch dem stationären Handel neue Chancen bietet: beispielsweise durch Apps, die die Verbraucher via Smartphone zu bestimmten Geschäften in ihrer Nähe lotsen, Produktorientierungen und Einkaufstipps direkt im Store bereitstellen und mobile Angebotscoupons verbreiten."

Zum zunehmenden Wandel des Einkaufsverhaltens zählt auch, dass immer mehr Verbraucher mit internetfähigen Mobilfunkgeräten QR-Code-Scanner (2014: 46%; 2013: 39%) und Barcode-Scanner (2014: 42%; 2013: 36%) nutzen, um zusätzliche Informationen über Produkte und Angebote abzurufen. "Hieraus ergeben sich neue Potenziale sowohl für den stationären als auch für den digitalen Einzelhandel", sagt Bodo Griehl, Senior Projektleiter bei der Webfrager GmbH.

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