In Anbetracht von Umsatzeinbußen im Printsektor von 15% bei einem Reingewinn von gut 41 Mio. CHF sollen die Weichen des schweizerischen Medienkonzerns PubliGroupe neu gestellt werden. CEO Arndt Groth strebt nach Wachstum in den digitalen und mobilen Märkten, die schon jetzt besser performen als der anhaltend schrumpfende Printmarkt.
PubliGroupe geht von einer weiter deutlich rückläufigen Entwicklung im Printmarkt aus. Digitale und mobile Medien werden dagegen weiter an Bedeutung gewinnen und den gesamten Markt verändern: Die einstige Wertschöpfungskette zwischen Werbern und Verlegern werde zurzeit neu definiert, heißt es in einer heutigen Pressemitteilung der Schweizer. Gleichzeitig wird die Automatisierung des Handels zwischen der Käufer- und Verkäuferseite schnell an Bedeutung gewinnen, und der Trend hin zum technologieorientierten Mediahandels- Stichwort Real-Time Bidding wird sich fortsetzen. Die PubliGroup hatte dazu im Oktober die mehrheitliche Beteiligung (85 Prozent) der europäischen Suppy-Side-Plattform Improve Digital bekannt gegeben
Arndt Groth, CEO der PubliGroupe: "Wir stellen PubliGroupe und ihre Unternehmen auf einen viel kleineren Printmarkt und wachsende Digital- und Mobilmärkte ein. Neue Maßnahmen mit unmittelbaren Auswirkungen werden getroffen, um schlanker, flexibler und innovativer zu werden und den Unternehmergeist zu fördern. Das Leitprinzip von PubliGroupe für die Zukunft ist, ein leistungsstarkes regionales, nationales und internationales Netzwerk zu bieten. Das Mediengeschäft ist nach wie vor unsere Kernaktivität, aber wir werden Prozesse zügig automatisieren, um uns auf das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage zu konzentrieren. Dazu gehören vermehrt Self-Service-Lösungen, der automatisierten Handel (DSP- oder SSP-Technologie), CRM-Tools sowie Software und Dienstleistungen für Media-Buying und -Planning anzubieten."
Neue Kosten- und Wachstumsmaßnahmen bei Publicitas
Umsatzeinbußen im traditionellen Printsektor von 15% seien auszugleichen. Für 2012 rechnet PubliGroupe daher mit einem höher als zunächst erwarteten operativen Verlust von Media Sales in einer Größenordnung von CHF 22 Mio. Dies trotz einer um CHF 10 Mio. reduzierten Kostenbasis gegenüber 2011. Ein bedeutender Anteil dieses Verlusts steht in Verbindung mit einmaligen Restrukturierungskosten. Aufgrund bereits eingeleiteter Maßnahmen zur Kostenreduzierung um weitere CHF 16 Mio. sowie neuem, hauptsächlich digitalen Geschäft sollte Publicitas 2013 auch in einem weiterhin schrumpfenden Printmarkt ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erzielen können.
Es wird davon ausgegangen, dass Umsatzrückgänge im traditionellen Printgeschäft das Neugeschäft im digitalen Bereich überwiegen werden. Entsprechend plant Publicitas eine stärkere Reduzierung der heutigen Kostenbasis und eine schnellere Diversifizierung des Produktportfolios. Dabei sollen die Beziehungen mit Verlegern so festgelegt werden, dass Publicitas eine stets effiziente Verkaufs- und Dienstleistungsorganisation mit umfassender operativer Autonomie verwalten kann.
Publicitas investiert weiter in eine neue IT-Processing-Infrastruktur und Tool-Umgebung. Bis 2014 wird Publicitas die Verarbeitung sämtlicher Mediengattungen in der Schweiz und im Ausland auf einer neuen, hoch flexiblen Softwarelösung abwickeln, die das Rückgrat der End-to-End-Digitalisierung sein wird. Die zugrunde liegende Cloud-Technologie stellt einen Schlüsselfaktor dar, um Bereitstellungs- und Betriebskosten zu reduzieren sowie Änderungen aufgrund geschäftlicher Anforderungen zu implementieren. Anfang 2013 werden bei Media Sales 1.040 Mitarbeiter (FTE) beschäftigt sein, nachdem es Ende 2011 noch 1.196 (FTE) waren.
Quelle: Pressemitteilung
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