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ONLINE VERMARKTUNG - Musikdienste

Spotify will in zwei Jahren iTunes überholen

16. März 2012 (ts)

Glaubt man dem Internet-Unternehmer Sean Parker, erobert der schwedische Musik-Streamingdienst Spotify gerade das digitale Musikgeschäft. Vor drei Tagen in Deutschland gestartet und seit letztem Jahr neben Europa auch in der USA aktiv, soll die Spotify-Fangemeinde inzwischen rasant wachsen. Der Investor und ehemalige Napster-Inhaber Sean Parker zeigt sich daher sehr selbstbewusst. Er glaubt, in zwei Jahren werde der Dienst den Platten-Labels mehr Erlöse bescheren als Apples iTunes.

"Wenn Spotify weiter so rasant Nutzern anzieht, dann werden wir iTunes schon in den nächsten zwei Jahren überbieten, was unseren Beitrag an den Erlösen für die Music Labels angeht" sagte laut The Telegraph der Investor Sean Parker auf der South by Southwest (SXSW) Konferenz in Texas.

Seit dem Start hat Spotify nach Informationen der FAZ bereits rund 200 Millionen Euro an Lizenzgebühren für die Musikindustrie generiert.Damit sei der Musik-Streamingdienst bereits heute die zweitgrößte Einnahmequelle der Plattenfirmen im europäischen digitalen Musikgeschäft.Spotify hat neben zahlreichen Independent Labels auch mit den vier Major-Labels Universal, Warner, Sony und EMI Kooperationen geschlossen.

Parker gilt als Koryphäe im digitalen Musikgeschäfts. Vor allem die Gründung von Napster zusammen mit Shawn Fanning 1999 hat viel zu seinem Ruf beigetragen. Auch bewies er ein glückliches Händchen mit großen Investionen. Parker ist einer der frühen Facebook-Finanziers. Er wird sich daher freuen, dass Spotify eine enge Partnerschaft mit Facebook eingegangen ist. Ein Facebook-Account ist nämlich Voraussetzung für die Nutzung von Spotify. Zusammen mit Fanning hat Parker in den schwedischen Dienst bereits 15 Million Dollar investiert. Das sind etwa 11,5 Millionen Euro.

Offiziell soll der Dienst weltweit 10 Millionen registrierte Benutzer haben. In Deutschland bietet der Dienst  drei Nutzungsmöglichkeiten: Das Musik-Streaming über einen PC mit Werbe-Einblendungen ist kostenlos. Ein werbefreies Musik-Streaming kostet 4,99 Euro pro Monat und um Spotify auf mobilen Endgeräten zu nutzen muss man 9,99 Euro pro Monat berappen. In den kostenplfichtigen Angeboten ist die Übertragungsqualität besser; statt 160 Kilobit pro Sekunde gibt es 320.

Doch für Spotify herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Neben aufkeimenden Datenschutzquerelen gibt es hierzulande noch keine Einigung mit der GEMA Verwertungsgesellschaft. An der Werbevermarktung müssen die Schweden ebenfalls noch arbeiten: Bisher bietet Spotify dazu nur ein schnödes Kontaktformular an.

Ein Beispiel wie Marken über Spotify den Weg zur eigenen Zielgruppe findet, zeigt die Agentur Razorfish für den Automobilhersteller SEAT. Über die SEAT Website und die offizielle Facebook-Seite von SEAT Deutschland finden Fans den Link zu einer eigenen SEAT Playlist auf Spotify. Auf Facebook bestimmen die Fans der Marke dann den Takt: Sie können künftig mitbestimmen, welche Songs in die Playlist aufgenommen werden. SEAT Deutschland verknüpft so die Interaktion der Fans auf Facebook mit dem realen Fahrerlebnis der Hörer.

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