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SEARCH MARKETING

Banken und Versicherer verschenken Chance

26. Oktober 2011 (rr)

Laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company und der Suchmaschine Google ziehen Kunden beim Erwerb von Finanzprodukten zunehmend das Internet zu Rate. Seit 2007 sind die Suchanfragen zu Banken und Versicherungen demnach um mehr als 130% gestiegen. Dieses Potenzial werde allerdings nicht genutzt.

Für die Studie wurden 50 Finanzdienstleister in Deutschland mithilfe des Analysetools Omex (Online Marketing Excellence) untersucht. Analysiert wurde, wie gut es Finanzinstituten gelingt, ihr Online Marketing auf die Bedürfnisse der User einzustellen. Dabei wurden die Bereiche von der Informationssuche über den Abschluss bis zur Kundenbetreuung betrachtet.

Im Durchschnitt verlassen viele Besucher laut Studie die Internetseiten von Versicherern (30%) und Banken (15-20%) nach nur einem Klick. Die Gründe hierfür seien Mängel bei Produktangebot, Kundenservice und technischen Grundlagen wie Ladezeiten der Webseiten. Viele Interessierte seien weg, ehe sie zu den kaufentscheidenden Themen gelangen würden. Damit verlieren Finanzunternehmen potenzielle Kunden im Internet.

Die Studie stellt fest, dass die Finanzbranche bereits viel in Online-Instrumente investiert und Internet-Werbung, Suchmaschinenoptimierung und OnlineVerkaufskanäle auch umfassend einsetzt. Allerdings fehlt demnach häufig der Überblick über eigene Schwächen im Online-Marketing. Zudem mangele es an einem systematischen Zusammenspiel der Instrumente und einer Strategie, um die Nachfrage auf der Internetseite zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Dies liege häufig daran, dass sich die Instrumente in verschiedenen Verantwortlichkeiten befinden würden, beispielsweise die Suchmaschinenoptimierung beim Marketing und die Steuerung der Internetseiten bei der IT.

"Eine verschenkte Chance", sagt Fabian Hieronimus, der sich als McKinsey-Partner auf Finanzmarketingthemen spezialisiert hat, und ergänzt: "In einigen Sparten wie Kfz- oder Reiseversicherungen werden die Verträge bereits zu 14% online abgeschlossen. Diese Rate könnte deutlich höher sein, wenn die Versicherer ihre Internet-Präsenz besser gestalten würden."