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SEARCH MARKETING

Aktuelle Trends und die Zukunft von Google AdWords

Marco Mayer, 6. Oktober 2011

Aus der Anzeigenvermarktung und Anzeigenschaltung fließt nach wie vor am meisten Geld in die Kassen von Google. Und wenn wir von Geld und Google reden, geht es um Massen. Durch geschickte Zukäufe – wie 2006 YouTube für 1,65 Milliarden US-Dollar – und stetig verbesserte Möglichkeiten für Werbetreibende sowie höhere Reichweiten baut Google seinen Umsatz und Gewinn außerdem von Jahr zu Jahr weiter aus.

Während 2009 ein Umsatz von 23,65 Milliarden und 6,5 Milliarden Gewinn erwirtschaftet wurden, hat Google 2010 einen deutlichen Sprung nach vorne hingelegt. Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 29,32 Milliarden, davon 8,5 Milliarden Gewinn.

Lokal werben in fünf Minuten – AdWords Express

„Mit Hilfe von Google AdWords in fünf Minuten zur lokalen Werbekampagne“ – das verspricht Google mit seinem neu gestarteten Tool „AdWords Express“, das es vorerst allerdings nur in den USA gibt. Der Ablauf gestaltet sich für User mit Erfahrungen im Umgang mit den herkömmlichen AdWords-Anzeigen einfach: Der Werbetreibende formuliert seinen Anzeigentext und definiert sein Monatsbudget. Die Anzeigen erscheinen dabei typisch für AdWords über oder rechts neben den organischen Suchergebnissen und werden mit dem aus „Google Places“ bekannten Pin markiert. So erkennt der Google-Suchende, dass es sich um eine lokale Kampagne handelt bzw. ein Geschäft in seiner Nähe das gesuchte Produkt anbietet.

Seine Anzeigen kann der Werbende mit der Webseite oder dem Google-Places-Profil verlinken. Diese Werbemöglichkeit richtet sich aber ausschließlich an Geschäfte, die schnell und einfach lokal werben möchten.

Auch AdWords wird sozialer!

Seit Juli 2011 ermöglicht Google es Usern sogenannte „Klick Empfehlungen“ abzugeben. Dafür stellt Google nun grundsätzlich neben AdWords-Anzeigen die +1“-Schaltfläche zur Verfügung. Klickt ein User diese Schaltfläche an, erhalten Freunde und Bekannte aus dem Netzwerk personalisierte Hinweise bzw. Empfehlungen.

Laut Aussage von Google hat diese Empfehlung keine Auswirkungen auf den Qualitätsfaktor einer Kampagne. Allerdings fließen die vergebenen Pluspunkte als eines von vielen Signalen in die Berechnung der organischen Suchergebnisse ein. Das Ziel von Google ist es, die Ergebnisse noch ansprechender, persönlicher und relevanter zu machen. Um die +1-Funktion nutzen zu können, sind keine Änderungen an den bestehenden Kampagnen notwendig. Als Webseitenbetreiber macht es auf jeden Fall Sinn, den +1-Button auf seiner Webseite zu integrieren, um Besuchern die Möglichkeit zu geben, diese Seite anderen Usern zu empfehlen.

Generell empfiehlt es sich aber natürlich, ansprechende Angebote mit ebenso ansprechenden Texten zu versehen, um eine Reaktion, also den Klick auf die „+1“-Schaltfläche zu erhalten.

AdWords bald in Google+?

Während die Nutzerzahlen der neuen Social-Media-Plattform Google+ weiter rasant ansteigen – Schätzungen gehen von 25 Millionen Usern nach knapp einem Monat aus – stellt sich die Frage, wann Google das neue Netzwerk auch für AdWords nutzt. Ähnlich wie bei Facebook könnte der Werbende dann zielgruppengerecht nach Alter, Interessen, Region und weiteren Faktoren Anzeigen einblenden. Da User sehr individuelle und persönliche Daten preisgeben, wird ein sehr exaktes Targeting möglich. Sicher wird es noch einige Zeit dauern, bis diese neue Möglichkeit zur Verfügung steht, allerdings wäre dies der nächste logische Schritt, der ein enormes wirtschaftliches Potenzial für Google bietet.

Bewertungen in AdWords-Anzeigen

Auch wenn diese Funktion schon nicht mehr ganz neu ist, gibt es im Tagesgeschäft dennoch viele Fragen dazu. In zahlreichen Branchen haben Rezensionen schon einen guten Anklang gefunden, wie z. B. in der Reisebranche die Hotelbewertungen. Ende vergangenen Jahres hat Google das Thema aufgegriffen, um Bewertungen von Shop-Anbietern direkt in AdWords-Anzeigen einzublenden. Die Bewertungen erscheinen dabei automatisch, wenn mindestens 30 Shop-Bewertungen vorliegen, die vier oder mehr Sterne erzielt haben und von denen zehn der Sprache (Benutzeroberfläche) des Suchenden entsprechen. Klicks auf die Bewertungen sind dabei im Gegensatz zum Anzeigentitel kostenlos.

Für den Werbetreibenden macht es natürlich Sinn, seine Kunden gezielt auf Bewertungsplattformen hinzuweisen, damit diese Option frühzeitig in den Anzeigen erscheint und einen zusätzlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz bietet. Hierfür bieten sich z. B. Mailings nach dem Kauf eines Produktes an.
Mögliche Bewertungsportale sind dabei z. B. Ciao.de, Dooyoo.de, Idealo.de, Yopi.de und viele weitere, die Google dafür heranzieht.

Bildquelle: http://adwords-de.blogspot.com

Die AdWords-Kreditkarte kommt!

Nach einer Kooperation von Google mit Mastercard können ausgewählte Werbekunden in den USA ihr Werbebudget nun mit einer AdWords-Kreditkarte abrechnen lassen. Der Zinssatz liegt bei 8,99 Prozent, jährliche Gebühren fallen nicht an. Das Angebot richtet sich gezielt an kleine und mittelständische Unternehmen, die größere Kampagnen zu saisonalen Ereignissen wie dem Valentinstag schalten wollen, auch wenn das Kampagnen-Budget dafür normalerweise nicht ausgelegt ist.

Endloses Scrollen in der organischen Suche – was passiert mit den AdWords?

Ein neues interessantes Experiment von Google hat User Alon Laudon in einem YouTube-Video dargestellt. Dabei arbeitet Google versuchsweise mit endlosem Scrollen in der organischen Suche. Der rechte Bereich wird dabei durch die Vorschau ersetzt, der linke Bereich bleibt unverändert. Da diese Scroll-Funktion schon fester Bestandteil der Bildersuche und anderer Bereiche von Google ist, ist sie auch für den organischen Bereich vorstellbar.

Was passiert dann mit den AdWords? Zwei Varianten sind denkbar.

Variante 1: Google blendet die AdWords-Anzeigen dauerhaft im rechten Bereich der Vorschau ein. Sobald man mit der Maus über die Lupe fährt (Webseitenvorschau), werden die Anzeigen durch die Vorschau kurzzeitig überblendet.

Variante 2: Google räumt den AdWords-Anzeigen den üblichen Bereich rechts neben den organischen Ergebnissen ein. Der Vorschau-Bereich wird rechts von den Anzeigen eingeblendet.
Beim Scrollen werden in beiden Varianten die Anzeigen vermutlich nach und nach angezeigt, egal in welcher Tiefe der Suchergebnisse sich der User befindet.

Welche Anzeigenposition bringt mir mehr Erfolg?

Viele AdWords-Nutzer haben sich schon die Frage gestellt, wo ihre Anzeigen besser zur Geltung kommen. Oberhalb der organischen Suchergebnisse oder doch besser im rechten Bereich? Google bietet nun über die Segmentierung die Möglichkeit, genau diese Frage für eigene Kampagnen zu beantworten.

So lässt sich die Funktion aktivieren:

  1. Wählen Sie in Ihrem AdWords-Konto den Tab „Kampagnen“, „Anzeigengruppen“, „Anzeigen“ oder „Keywords“ aus.
  2. Klicken Sie in der Toolbar oberhalb der Datentabelle auf „Segment“.
  3. Wählen Sie die Option „Obere Position im Vergleich zu seitlichen Positionen“ im Dropdown-Menü aus. Die Ergebnisse werden in Zeilen unterhalb der einzelnen Anzeigen dargestellt.

Rückblick: Die AdWords-Markenrichtlinie kurz zusammengefasst

Ein oft heiß diskutiertes Thema ist die Verwendung von Markennamen als Keywords in den AdWords-Kampagnen. Dies ist seit September vergangenen Jahres möglich. Kampagnenbetreiber dürfen auf Keywords bieten, die den Marken des Unternehmens entsprechen. Allerdings dürfen die geschützten Begriffe nicht im Anzeigentext verwendet werden. Umgekehrt: Ist ein Markeninhaber der Meinung, dass Konkurrenzanzeigen den Suchenden verwirren, kann er jederzeit unter folgendem Link eine Beschwerde einreichen:

Den Blogbeitrag zur Markenrichtlinie ist hier zu finden:

Mehr Support für AdWords-Werbekunden

Endlich bietet Google Hotline-Nummern an, um Werbekunden die Möglichkeit zu geben, mit einem Experten zu sprechen. Je nachdem wie stark der Bedarf in einzelnen Ländern ist, sollen weitere Hotline-Nummern geschaltet werden.

* Deutschland: 0180 111 1134
* Österreich: 0810 1025 1509
* Schweiz: 0848 560 155
* Großbritannien: 0845 600 0278
* Irland: 1890 907 106
* Polen: (00)8004411830 (gebührenfrei)
* Spanien: 901 010 016
* Italien: 840 320 106
* Frankreich:– 0811 650 221
* Niederlande: 0900 0400 898
* Belgien: 0703 59 959

Die Zukunft: Löst AdWords Search ab?

Ein ganz klares Nein! Genauso wie für viele Unternehmen AdWords mittlerweile unverzichtbar ist, so ist die Einnahmequelle AdWords für Google nicht mehr wegzudenken. Eine Suchmaschine, die allerdings nur von Bezahlergebnissen lebt, ist nicht vorstellbar. Die Akzeptanz der Nutzer dafür würde gegen Null gehen. Dann wäre Google keine Suchmaschine für Informationen mehr, sondern lediglich eine reine Werbeplattform. Für das Online-Marketing von Unternehmen ist es daher auch weiterhin wichtig, einen dauerhaften Mix aus Suchmaschinenoptimierung- (SEO) und Search-Engine-Advertising- (SEA) Strategien sowie Social Media zu planen.

Mit AdWords wird es in Zukunft noch mehr Möglichkeiten geben, in weiteren Google-Services zu werben und noch gezielter Werbung zu schalten. Google AdWords bleibt schnell und flexibel im Vergleich zu SEO und ist gerade in Bereichen, die mit SEO nur sehr schwer zu erreichen sind, ein einfaches und effektives Mittel, um zu werben – das passende Budget oder eine gut optimierte Kampagne vorausgesetzt.

Über den Autor

Marco Mayer ist Leiter Operations bei plateo und beschäftigt sich bereits seit sechs Jahren mit Online-Marketing (SEO, SEA, AdSense, Affiliate, Social Media). Unter dem Motto "Kreativ zum Ziel" findet er individuelle Lösungen für jede Herausforderung.

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