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ANALYTICS

E-Mail-Zustellbarkeit in Deutschland am schlechtesten

17. Mai 2011 (rr)

Der aktuelle Deliverability Benchmark-Report für Europa von Return Path, Dienstleister für E-Mail-Zustellbarkeit und Zertifizierung, weist einen Rückgang der Zustellraten im E-Mail Posteingang aus. Fünf Prozent aller legitim versendeten E-Mails werden danach direkt als Spam einsortiert. Im europäischen Vergleich der Zustellrate belegt Deutschland den letzten Platz.

Zwischen Juli und Dezember 2010 untersuchte Return Path über 19 Millionen E-Mails, welche im Rahmen von 465.000 Kampagnen in 22 Ländern Europas, dem Nahen Osten und Afrikas (EMEA) verschickt wurden. Die Auswertung der Daten habe ergeben, dass im zweiten Halbjahr 2010 eine von sechs legitimen E-Mails, also 16,5 Prozent, nicht im Posteingang des Adressaten ankam. Damit sei der Prozentsatz der an die Inbox zugestellten Emails im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gesunken. Der Anteil der verloren gegangenen E-Mails sei mit 11,5 Prozent weitgehend konstant geblieben, sodass nunmehr fünf Prozent in den Spam- oder Junk-Ordner eingeordnet worden seien.

Laut Report liegt Deutschland mit 82,5 Prozent zugestellten E-Mails einen Prozentpunkt hinter dem europäischen Durchschnitt von 83,5 Prozent. Deutsche Internet Service Provider (ISP) bewerten im europäischen Vergleich demnach die meisten Nachrichten als Spam. Eine von 25 legitim versendeten Nachrichten gehe hier zudem ganz verloren und erreiche den Empfänger erst gar nicht.
 
Die ISPs stünden fast immer zwischen den Fronten. Auf der einen Seite sollen Spam und Malware vom Nutzerkonto ferngehalten werden, auf der anderen Seite die legitimen E-Mails wie beispielsweise abonnierte Newsletter aber sicher zugestellt werden. Die Cyberkriminalität wende jedoch immer ausgefeiltere Methoden an, um in die Inbox der Konsumenten zu gelangen. Dagegen müssten die ISPs immer aufwändigere Filter und Gegenmaßnahmen aufwänden. Dies sei kostenintensiv und lasse die Einnahmen aus Werbung und Gebühren schmelzen. Es liege in der Hand der Marketing-Verantwortlichen und E-Mail-Versender die Quote der E-Mails zu steigern, die tatsächlich in die Inbox der Adressaten zugestellt werde.

Jan Niggemann

Jan Niggemann, Director Business Development bei Return Path sagt dazu: „Eine substanzielle und nachhaltige Steigerung der Zustellrate an den Posteingang ist durchaus erreichbar und kann den Erfolg einer Kampagne maßgeblich beeinflussen und deutliche Umsatzzuwächse ermöglichen. Die so genannte Inbox-Placement-Rate (IPR) ist hier der zentrale Wert, den jeder E-Marketer und E-Mail Versender über seine Kampagne kennen muss. Sie zeigt an, welcher Anteil der Aussendung tatsächlich die Inbox der Adressaten erreicht hat."