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ECOMMERCE

Bleibt der Point of Sale entscheidend?

1. April 2011 (sb)

Für die wvp GmbH aus Stuttgart ist trotz des E-Commerce Erfolges der Point-Of Sale ausschlaggebend für Kaufentscheidungen. Auch eine Studie des eWeb-Research Centers der Hochschule Niederrhein zeigt, dass der Anteil des Onlinehandels am Gesamtumsatz des Einzelhandels im Non-Foodbereich derzeit durchschnittlich bei 8,6 Prozent liegt, prognostiziert allerdings für das Jahr 2011 ein weiteres Wachstum auf über 10 Prozent. Bis 2020 rechnet man dann sogar mit einer Verdopplung des Onlineumsatzes.

Prof. Dr. Gerrit Heinemann

"Die Umsätze im traditionellen stationären Handel gehen seit Jahren kontinuierlich zurück. Gleichzeitig gibt es ein rasantes Wachstum beim Online-Handel im deutlich zweistelligen Bereich", sagt Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb-Research-Centers der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach.

Claus Vogt

Claus Vogt, Geschäftsführer der wvp Werbegesellschaft mbh interpretiert diese Werte genau gegensätzlich:  "Das bedeutet also im Umkehrschluss, dass über 90 Prozent des Budgets der Konsumenten offline ausgegeben werden. Dies macht deutlich, dass die überwiegende Zahl der Verbraucher durch den Handel und am Point of Sale zum Kauf motiviert wird. Nach wie vor gilt die Feststellung, dass über 70 Prozent der Kaufentscheidungen am Point of Sale fallen. Dies ist aber auch verständlich, da nur hier reale Erlebnisse geschaffen werden können, die Emotionen wecken, die dann wiederum zu einer Kaufentscheidung führen.“

Fest steht jedenfalls, dass sich der Onlinemarkt im stetigen Wachstum befindet, auch wenn er noch einen verhältnismäßig kleinen Teil des Gesamtgewinns ausmacht.
Allerdings sehen die Zahlen in den verschiedenen Handelsbranchen sehr unterschiedlich aus, was unterschiedliche Maßnahmen fordert. Betrachtet man beispielsweise den über Online-Shops erwirtschafteten Umsatz im Bereich der Unterhaltungselektronik, der mit derzeit 16,2 Prozent Onlineumsatzanteil die Liste anführt, wird deutlich, dass es in einigen Segmenten besonders wichtig wird, den Onlinemarkt in Kombination mit den etablierten Kanäle zu nutzen und auszubauen, wie es gerade auch bei Saturn-Media geschieht. "Die Zukunft gehört Multichannel-Händlern, die verstehen, welche Bedürfnisse ihre Kunden im Internet und in der Filiale haben und sie auf allen Kanälen bedienen können. Das große Potenzial des Einzelhandels liegt im Cross-Channel-Management, also der Verzahnung der Verkaufskanäle", folgert Heinemann.

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