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OpenRTB ins Leben gerufen

13. Dezember 2010

Die drei Demand Side Plattformen (DSPs) MediaMath, Turn und DataXu, sowie die drei Yield Optimierer – Sell Side Plattformen (kurz: SSPs) – Admeld, Rubicon Project und Pubmatic haben sich auf den OpenRTB Standard verständigt. Damit wollen die sechs Unternehmen das Geschäft mit den automatisierten und auktionsbasierten Ein- und Verkauf von Online Werbekontakten in Echtzeit vorantreiben. Dabei erscheint OpenRTB wie ein Gegenentwurf zu Googles Real Time Bidding Angebot, das Mountain View mit dem Kauf von Invite Media fest im Griff hat.

Eine erklärungsbedürfte Meldung: DSPs sind aus technischer Sicht Tradingplattformen, die Einkäufer wie Mediaagenturen in die Lage versetzen sollen, Display Inventar auktionsbasiert und in Real-Time aus vielen verschiedenen Quellen synchronisiert einzukaufen. Eine wesentliche Trafficquelle für diese Art des Einkaufs stellt heute zum Beispiel die DoubleClick Ad Exchange dar. Aber von Google allein will man auf Einkaufsseite wohl nicht abhängig sein. Denn hinter den drei Yield Optimierern steht eine Vielzahl von Publishern, die nicht zum Google Netzwerk gehören. Publisher setzen sogenannte Yield Optimierer (auch Sell Side Platforms, kurz:SSP) ein, um parallel Zugang zu verschiedenen Werbungtreibenden zu erlangen, die dann in Echtzeit auf für sie geeignete Werbekontakte bieten können.

Laut Bill Simmons, CTO vom DSP Anbieter DataXu geht es vorrangig um einheitliche Standards und Schutz der Marktteilnehmer: „Wir wollen mit OpenRTB Wachstumsbarrieren im automatischen Ein- und Verkauf von digitaler Werbung verhindern. Wir sind zur Übereinstimmung gekommen, dass wir auf Agenturen- und auf Publisherseite die gleichen Standards und Synchronisationstechnologien benötigen. Um das zu erreichen, haben wir uns auf eine einheitliche Systematik für die Bezeichnung von Creatives, sowie auf einheitliche Standards für Filtertechnologien geeinigt, um nichtgewollte AdServer und Tracking Anbieter unterbinden zu können.“ Die gemeinsamen Standards sollen laut Simmons für:

  • "Higher CPMs for publishers, since bidders will have accurate pre-filters, 
  • more accurate and cost efficient bidding for buyers,
  • better enforcement of publisher and advertiser restrictions, due to a common way of specifying them,
  • easier integration of DSPs with SSPs, since one you have set up OpenRTB once, the cost of setting up a new connection is trivia”, sorgen.

Auffällig bleibt aber, dass weder Google mit Invite Media, noch Yahoo! und Microsoft bisher an OpenRTB beteiligt sind. Einige US Branchenmagazine sehen OpenRTB vorallem als Gegenentwurf zu Real Time Bidding auf Google Inventar. Simmons von DataXu, bleibt dazu aber eher vage: „Wir wollen offene Standards setzen und haben daher die Gründungsgruppe bewusst klein gehalten, um schnell mit dem OpenRTB Standard Version 1.0 am Markt zu sein. Nun, wo wir diesen Standard haben, hoffen wir viele Unternehmen, egal mit welcher Größe, dafür begeistern zu können. Doch es ist ein offener Standard von vielen, der von keinem einzelnen Unternehmen kontrolliert oder dominiert werden soll.“

Mehr Information zu OpenRTB Spezifikationen.

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