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KI

Münchner Startup analysiert Markenpräsenz in KI-gestützten Assistenzsystemen

5. Dezember 2025 (jh)
Bild: Levart Photographer - Unsplash

Mit Vector Search Media startet ein Unternehmen in München, das die Sichtbarkeit von Marken in KI-Assistenzsystemen wie Chat GPT, Gemini und Perplexity untersucht. Gründer Max Bublitz will mit seinem Ansatz Transparenz darüber schaffen, wie diese Systeme Antworten generieren und welche Inhalte dabei eine Rolle spielen.

Hintergrund ist die veränderte Nutzung digitaler Informationsangebote. Immer mehr Menschen richten ihre Fragen direkt an KI-gestützte Assistenten statt an klassische Suchmaschinen. Diese Systeme kombinieren eigene Datenpools mit weiteren relevanten Textquellen und setzen daraus ihre Antworten zusammen. Für Unternehmen stellt sich daher zunehmend die Frage, wie präsent ihre Inhalte in diesem neuen Suchumfeld sind.

Simulation von Nutzeranfragen in KI-Assistenten

Die Analyse von Vector Search Media basiert auf realen Nutzerszenarien. Aus bestehenden Suchbegriffen werden mehrere hundert tatsächliche Nutzerfragen abgeleitet. Anschließend crawlt das Unternehmen die Inhalte der jeweiligen Kunden, relevante Wettbewerbsinformationen sowie zusätzliche, öffentlich zugängliche Quellen. Alle Daten fließen in firmeneigene Vektordatenbanken. In diesen Datenbanken werden die Informationen bzw. Merkmale in einem mehrdimensionalen Raum abgebildet, damit KI-Systeme Ähnlichkeiten zwischen Datenpunkten erkennen und daraus lernen können.

Im nächsten Schritt wird berechnet, welche Textpassagen den formulierten Fragen am nächsten stehen und wo inhaltliche Abstände entstehen. Damit soll sichtbar werden, wie anschlussfähig Markeninhalte für KI-Systeme sind und welche Optimierungspotenziale existieren. Gründer Max Bublitz erklärt: „Wir simulieren Nutzerfragen und messen diese gegen die Inhalte unserer Kunden und ihrer Wettbewerber. So können wir genau sagen, wer einer Frage am nächsten ist.”

Auf Basis dieser Auswertungen entwickelt das Startup individuelle Modelle für jedes Unternehmen. Dazu gehören insbesondere Finanzdienstleister, technische Anbieter, Verlage, Handel oder B2B-Unternehmen. Die Modelle sollen präzise Formulierungen unterstützen und inhaltliche Lücken identifizieren. Eine redaktionelle Überarbeitung ergänzt den Prozess, um sicherzustellen, dass Fachinhalte klar strukturiert bleiben und von Assistenzsystemen eindeutig verarbeitet werden können.

Das Aus für das klickbasierte Internet am Horizont?

Bublitz bringt umfassende Branchenerfahrung in das neue Unternehmen ein. Vor der Gründung von Vector Search Media war er neun Jahre Managing Director DACH bei Kinesso, der datengetriebenen Marketing- und Technologieeinheit der Interpublic Group. Dort verantwortete er unter anderem den Ausbau von Identity-Lösungen, datenbasierter Mediaplanung und automatisierten Kampagnenprozessen.

Die Entwicklungen der vergangenen Jahre hätten bestätigt, dass sich die Suche grundlegend verändere und eine neue Form der Sichtbarkeitsanalyse erforderlich sei. In den Worten von Max Bublitz klingt die Zukunft des Internets dramatisch: “Das klickbasierte Internet wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. Webseiten werden nur noch dafür da sein, Inhalte für AI-Suchmaschinen zur Verfügung zu stellen.“

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