Der Schritt käme in einer Phase, in der Dentsu international unter Druck steht. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern durch Übernahmen und Zusammenschlüsse eine starke Präsenz in Europa und den USA aufgebaut. Doch zuletzt zeigte sich, dass die Integration der zahlreichen Akquisitionen schwierig war und das Geschäft außerhalb Japans nicht die erhoffte Profitabilität brachte.

Zuletzt musste Dentsu zudem seine Jahresprognose senken und rechnet nun mit einem operativen Verlust. Besonders die Märkte in Asien, Europa und Nordamerika entwickelten sich schwächer als erwartet. Im Zuge der Restrukturierung hat das Unternehmen bereits angekündigt, mehr als 3.000 Stellen abzubauen.

Neben den aktuellen Geschäftszahlen sorgt auch die zunehmende Automatisierung durch KI-gestützte Lösungen für Unsicherheit. Die Frage, inwieweit kreative Dienstleistungen und Mediaplanung künftig noch in der bisherigen Form nachgefragt werden, gilt als ein wesentliches Risiko für potenzielle Käufer.

Sollte es tatsächlich zu einem Verkauf kommen, würde Dentsu einen grundlegenden Strategiewechsel vollziehen. Während Wettbewerber wie WPP, Publicis oder auch Omnicom mit der IPG-Übernahme ihre internationale Aufstellung weiter festigen, könnte sich der japanische Konzern aus dem globalen Wettbewerb zurückziehen und wieder stärker auf ausgewählte Partnerschaften konzentrieren.