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RTL kämpft mit Werbeflaute und muss Jahresprognose nach unten korrigieren

8. August 2023 (jh)
Bild: Eric Steichen

Das Werbegeschäft im linearen TV galt lange Zeit als einer der großen Treiber des Werbemarktes und als unverwüstlich. Dies scheint sich zu verändern, denn das deutsche Privatfernsehen kämpft aktuell mit einer Werbeflaute. Der Fernsehkonzern RTL hat nun seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt und muss dabei seine Prognose fürs Gesamtjahr nach unten korrigieren. Schuld daran sei der schwächelnde Werbemarkt.

So sank der Gesamtumsatz der RTL Group in den ersten sechs Monaten des Jahres um 5,1 Prozent auf 3,109 Milliarden Euro. Der TV-Werbeumsatz der RTL Group sank um 12,5 Prozent auf 1,187 Milliarden Euro. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019, somit vor der Corona-Pandemie, beträgt der Rückgang sogar 15,5 Prozent. Besonders stark fiel der Rückgang laut RTL dabei in Deutschland aus.

“Das Marktumfeld in der ersten Jahreshälfte 2023 war besonders herausfordernd. Neben den langfristigen strukturellen Verschiebungen bei der Videonutzung war es geprägt durch geopolitische und makroökonomische Unsicherheiten”, kommentierte Thomas Rabe, Chief Executive Officer der RTL Group, die Ergebnisse.

Werden die Halbjahre 2022 und 2023 miteinander verglichen, zeigt sich der Rückgang noch deutlicher. Das bereinigte operative Ergebnis (adjusted Ebita) lag bei 250 Millionen Euro und damit um die Hälfte unter dem Wert des ersten Halbjahres 2022. Auch hier sei der Deutsche Markt maßgeblich am Rückgang beteiligt gewesen. Insgesamt musste der Konzern seine Jahresprognose nach unten korrigieren. Beim Umsatz erwartet die RTL Group für das Gesamtjahr rund 7 Milliarden Euro. Bisher ging der Konzern von 7,3 bis 7,4 Milliarden Euro aus. 2022 lag der Umsatz bei rund 7,2 Milliarden Euro.

Die Streaming-Umsätze zeigen trotz der aktuellen Tendenz eine positive Entwicklung. So steig der Umsatz von der hauseigenen Streaming-Plattform RTL+ um 16,9 Prozent auf 152 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2022 lag dieser noch bei 130 Millionen. Insgesamt plane das Unternehmen einen Ausbau des Streaming-Geschäftes.