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STUDIEN & ANALYSEN

Europäische Verbraucher streamen noch überwiegend kostenpflichtig

5. April 2023 (jh)
Bild: Marques Kaspbrak - Unsplash

Das Streamen von Bewegtbildinhalten macht mittlerweile einen großen Teil des täglichen Medienkonsums aus. Dabei wird das Streaming-Angebot kontinuierlich größer. Vor allem kostenlose, werbefinanzierte Streaming-Services, sogenannte FAST-Channels (Free Ad Supported Streaming), spielen vermehrt eine Rolle und sind für Werbetreibende schon längst zu einem vielversprechenden Werbekanal avanciert. Allerdings zeigt eine neue Studie von Freewheel, dass die europäischen Verbraucher nach wie vor eher auf kostenpflichtige Streaming-Angebote setzen.

Der von Freewheel herausgegebene “Video-Marketplace-Report” beleuchtet in seiner aktuellen Ausgabe die Videowerbetrends für das zweite Halbjahr 2022 in den USA und Europa. Die Daten des Berichts stammen aus einem der weltweit größten Datensätze zur Nutzung und Monetarisierung von professionellen, lizenzpflichtigen Videoinhalten, wie etwa von Video-on-Demand-Diensten. Dieser beruht auf Werbedaten, die über die Freewheel-Plattform selbst erhoben wurden.

Dabei zeigt sich, dass der “Big Screen” nach wie vor von zentraler Bedeutung ist. So erfolgt etwa 56 Prozent des Fernsehkonsums in Europa über Connected TV (CTV) und Set-Top-Box (VOD). Da die FAST-Kanäle vor allem in den USA rasant anwachsen, streamen dort bereits 62 Prozent der Zuschauer außerhalb von Bezahlschranken. In der EU hingegen sind noch immer 80 Prozent der gestreamten Inhalte kostenpflichtig. Daher ist hier auch immer eine Authentifizierung erforderlich, während diese in den USA über FAST meist nicht erforderlich ist. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass sich in Europa die FAST-Dienste noch im Anfangsstadium befinden oder dass bisher noch nicht massentauglichen Inhalte dort zu finden sind. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Verhältnis in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Anstieg an Programmatic Deals für Premium-Videowerbung

Auch auf das Thema Automatisierung von Videoinventar geht die Studie ein. Laut dieser sei vor allem in den USA ein starker Anstieg von programmatischen Deals (+12 Prozent im Jahresvergleich) bei digitaler Premium-Videowerbung zu verzeichnen. Diese würden nun 32 Prozent aller hier durchgeführten Transaktionen ausmachen, was laut Freewheel auf die zunehmende Bedeutung von CTV und das schnelle Wachstum der FAST-Kanäle zurückzuführen sei. In Europa ist der Anteil der programmatischen Werbung mit 14 Prozent aller Transaktionen noch gering. Die meisten dieser Transaktionen werden über programmatisch garantierte Deals abgewickelt, bei denen Menge, Preis und Laufzeit zwischen der Einkaufs- und der Verkaufsseite im Voraus festgelegt werden.

Takeaways

  • In den USA streamen bereits 62 Prozent der Zuschauer außerhalb von Bezahlschranken.
  • In der EU hingegen sind noch immer 80 Prozent der gestreamten Inhalte kostenpflichtig.
  • Laut der Studie sei vor allem in den USA ein starker Anstieg von programmatischen Deals bei digitaler Videowerbung zu verzeichnen.

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